Norwegen: Doch kein Mord auf dem Wikingerschiff?
Als Archäologen vor rund hundert Jahren ein Wikingerboot aus dem Strand am Oslofjord bargen, entdeckten sie in einer Kammer hinter dem Mast auch die sterblichen Überreste zweier Frauen. Die aufwändig geschmückte und mit zahlreichen Beigaben ausgestattete Kajüte ließ die Experten seither davon ausgehen, dass es sich bei dem Schiff um die letzte Ruhestätte einer sehr ranghohen Frau handelte – vielleicht sogar einer Wikingerkönigin. Die andere Frau wies ein gebrochenes Schlüsselbein auf, was vermuteten ließ, dass sie die Magd gewesen sei und ihrer Herrin in den Tod folgen musste: Bei den Wikingern war das gängiger Brauch.
Doch daran wollen Per Holck und seine Kollegen von der University of Oslo nun nicht mehr glauben. Sie untersuchten die Gebeine erneut und entdeckten dabei, dass jener Schlüsselbeinbruch bereits erste Anzeichen der Heilung erkennen ließ. Bisher gingen die Wissenschaftler davon aus, dass genau diese Fraktur der Beweis für eine rituelle Opferung und damit auch für den gewaltsamen Tod der Wikingerin im Jahr 834 sei. Ausgeschlossen ist nach Ansicht Holcks aber nicht, dass der Bruch Folge eines Sturzes war und sich die Frau dabei womöglich tödliche Verletzungen am Schädel zuzog.
Neues entdeckten die Wissenschaftler auch an den Knochen der zweiten, rund 80 Jahre alten Frau – der vermeintlichen Königin. Die Röntgenaufnahmen ihres Beckens zeigten, dass sie an Krebs erkrankt war und höchstwahrscheinlich daran starb. An der Innenseite des Schädels der Frau fanden Holck und seine Kollegen zudem Knochenverdickungen: ein Hinweis darauf, dass sie am Morgagni-Syndrom litt, einer Hormonstörung, die unter anderem ein sehr maskulines Erscheinungsbild zur Folge hat.
Weil sich in den Knochen nicht mehr genügend DNA-Material fand, muss ungeklärt bleiben, ob es sich bei den beiden womöglich um Mutter und Tochter handelte.
Seit seiner Entdeckung im Jahr 1904 gehört das etwa fünf Meter breite und 22 Meter lange Oseberg-Schiff zu den wichtigsten Funden aus der Wikingerzeit. Heute befindet es sich im Museum für Wikingerschiffe in Oslo.
Geeske Pfeiffer
Doch daran wollen Per Holck und seine Kollegen von der University of Oslo nun nicht mehr glauben. Sie untersuchten die Gebeine erneut und entdeckten dabei, dass jener Schlüsselbeinbruch bereits erste Anzeichen der Heilung erkennen ließ. Bisher gingen die Wissenschaftler davon aus, dass genau diese Fraktur der Beweis für eine rituelle Opferung und damit auch für den gewaltsamen Tod der Wikingerin im Jahr 834 sei. Ausgeschlossen ist nach Ansicht Holcks aber nicht, dass der Bruch Folge eines Sturzes war und sich die Frau dabei womöglich tödliche Verletzungen am Schädel zuzog.
Neues entdeckten die Wissenschaftler auch an den Knochen der zweiten, rund 80 Jahre alten Frau – der vermeintlichen Königin. Die Röntgenaufnahmen ihres Beckens zeigten, dass sie an Krebs erkrankt war und höchstwahrscheinlich daran starb. An der Innenseite des Schädels der Frau fanden Holck und seine Kollegen zudem Knochenverdickungen: ein Hinweis darauf, dass sie am Morgagni-Syndrom litt, einer Hormonstörung, die unter anderem ein sehr maskulines Erscheinungsbild zur Folge hat.
Weil sich in den Knochen nicht mehr genügend DNA-Material fand, muss ungeklärt bleiben, ob es sich bei den beiden womöglich um Mutter und Tochter handelte.
Seit seiner Entdeckung im Jahr 1904 gehört das etwa fünf Meter breite und 22 Meter lange Oseberg-Schiff zu den wichtigsten Funden aus der Wikingerzeit. Heute befindet es sich im Museum für Wikingerschiffe in Oslo.
Geeske Pfeiffer
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