News: Doch nicht aus Asien?
Waren die allerersten Amerikaner wirklich Asiaten? Lange schien offenkundig, dass die Jäger über die seinerzeit trocken liegende Beringstraße die neue Welt in Beschlag nahmen. Doch jetzt scheint, als sei die letzte Siedlung im Westen später besiedelt worden als der nordamerikanische Kontinent.
Spätestens vor 13 600 Jahren begannen in Nordamerika die ersten Amerikaner die große Jagd auf die Mammuts - bezeugt ist dies durch die weit verbreiteten typischen Waffenfunde der Clovis-Kultur. Und von woher sonst hätten diese Menschen kommen können, wenn nicht aus Asien, welches seinerzeit im hohen Nordosten durch die Landbrücke Beringia mit Nordamerika verbunden war?
Somit scheint der Rekonstruktion über die Ursprünge der Clovis eigentlich nichts mehr im Wege zu stehen, schließlich ist der Ausgangspunkt der Auswanderer im östlichen Sibirien ein überschaubares Areal, und tatsächlich galten die urgeschichtlichen Lager am sibirischen Ushki-See bisher als letzte Station vor der großen Emigration.
Hier, auf der Halbinsel von Kamtschatka, hatten Forscher schon vor Jahren Holzkohle aus den Sedimenten geklaubt und auf ein Alter von 16 800 Jahren datiert. Es passte also alles wunderbar ins Bild: Weil ein Teil der Weltmeere während der Eiszeit in Gletschern gebunden war, konnten die Menschen trockenen Fußes nach Nordamerika einmarschieren und sich von hier aus nach und nach ausbreiten.
Doch trotz der ungemeinen Bedeutung der Ushki-Stätten sind die wissenschaftlichen Ergebnisse noch immer dürftig und häufig widersprüchlich. Viele Arbeiten sind nicht einmal publiziert, hinzu kommt, dass Wind und Wetter über viele Jahrtausende hinweg wichtige Spuren verwischten. Insbesondere der alljährliche Frostwechsel macht die eindeutige Identifizierung einzelner Schichten schwierig.
Angesichts dieser Probleme haben Forscher um Ted Goebel von der University of Nevada Reno im Jahr 2000 am Ushki-See gezielt nach weitgehend ungestörten und gut erhaltenen Stätten gesucht, in deren Sedimenten die allererste Besiedlung der Region bezeugt war, und wo die Artefakte der Menschen eindeutig mit datierbaren Holzkohleresten zu korrelieren waren.
Die Ergebnisse sind eindeutig, wenngleich verwirrend. Denn sie lassen die herkömmliche Vorstellung von der Besiedlung Amerikas via Beringia ins Wanken geraten. Kurzum: Die Ushki-Region wurde fast 4000 Jahre später besiedelt als bislang gedacht, die ältesten menschlichen Zeugnisse sind hier gerade einmal 13 000 Jahre alt.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Clovis aber schon seit Jahrhunderten in Nordamerika zuhause - und stammen somit ursprünglich womöglich gar nicht aus Sibirien! Wenngleich auch Goebel die Wanderung über die Landbrücke von Beringia noch nicht gänzlich ausschließen will, aus der Region um den Ushki-See stammen die amerikanischen Vorfahren seiner Ansicht nach ganz sicher nicht.
Und auch in Kollegenkreisen herrscht nunmehr Unruhe. Richard Potts etwa, Fachmann für die frühe Besiedlung des Kontinents am renommierten National Museum of Natural History in Washington sieht die Karten neu gemischt und hält auch gänzlich andere Ursprünge der Amerikaner wieder für möglich.
Somit scheint der Rekonstruktion über die Ursprünge der Clovis eigentlich nichts mehr im Wege zu stehen, schließlich ist der Ausgangspunkt der Auswanderer im östlichen Sibirien ein überschaubares Areal, und tatsächlich galten die urgeschichtlichen Lager am sibirischen Ushki-See bisher als letzte Station vor der großen Emigration.
Hier, auf der Halbinsel von Kamtschatka, hatten Forscher schon vor Jahren Holzkohle aus den Sedimenten geklaubt und auf ein Alter von 16 800 Jahren datiert. Es passte also alles wunderbar ins Bild: Weil ein Teil der Weltmeere während der Eiszeit in Gletschern gebunden war, konnten die Menschen trockenen Fußes nach Nordamerika einmarschieren und sich von hier aus nach und nach ausbreiten.
Doch trotz der ungemeinen Bedeutung der Ushki-Stätten sind die wissenschaftlichen Ergebnisse noch immer dürftig und häufig widersprüchlich. Viele Arbeiten sind nicht einmal publiziert, hinzu kommt, dass Wind und Wetter über viele Jahrtausende hinweg wichtige Spuren verwischten. Insbesondere der alljährliche Frostwechsel macht die eindeutige Identifizierung einzelner Schichten schwierig.
Angesichts dieser Probleme haben Forscher um Ted Goebel von der University of Nevada Reno im Jahr 2000 am Ushki-See gezielt nach weitgehend ungestörten und gut erhaltenen Stätten gesucht, in deren Sedimenten die allererste Besiedlung der Region bezeugt war, und wo die Artefakte der Menschen eindeutig mit datierbaren Holzkohleresten zu korrelieren waren.
Die Ergebnisse sind eindeutig, wenngleich verwirrend. Denn sie lassen die herkömmliche Vorstellung von der Besiedlung Amerikas via Beringia ins Wanken geraten. Kurzum: Die Ushki-Region wurde fast 4000 Jahre später besiedelt als bislang gedacht, die ältesten menschlichen Zeugnisse sind hier gerade einmal 13 000 Jahre alt.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Clovis aber schon seit Jahrhunderten in Nordamerika zuhause - und stammen somit ursprünglich womöglich gar nicht aus Sibirien! Wenngleich auch Goebel die Wanderung über die Landbrücke von Beringia noch nicht gänzlich ausschließen will, aus der Region um den Ushki-See stammen die amerikanischen Vorfahren seiner Ansicht nach ganz sicher nicht.
Und auch in Kollegenkreisen herrscht nunmehr Unruhe. Richard Potts etwa, Fachmann für die frühe Besiedlung des Kontinents am renommierten National Museum of Natural History in Washington sieht die Karten neu gemischt und hält auch gänzlich andere Ursprünge der Amerikaner wieder für möglich.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.