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Doñana-Nationalpark: Regen beendet Dürre – vorerst

Der spanische Doñana-Nationalpark zählt zu den wichtigsten Naturgebieten Europas. Nach langer Dürre fiel endlich wieder ausreichend Niederschlag. Doch gerettet ist das Gebiet noch nicht.
Wallfahrtskirche Ermita de el Rocio mit Lagune: Die Gebäude im Hintergrund sind weiß mit roten Ziegeldächern, dominiert wird die Bildmitte von der Kirche. Im Vordergrund erstreckt sich eine flache Lagune, in der Wasservögel, vornehmlich Flamingos, stehen. Im Vordergrund befindet sich eine Fläche mit kurzem Gras und nackter Boden.
Zu den Wahrzeichen des Doñana-Nationalparks gehört die große Lagune bei El Rocio, in der sich tausende Wasservögel tummeln (Archivbild).

Seit Ende der 2010er Jahre fielen in Andalusien zu geringe Niederschläge und litten vor allem die Feuchtgebiete des Doñana-Nationalparks zunehmend unter der Dürre, die durch steigenden Wasserverbrauch in den angrenzenden Nutzflächen noch verstärkt wurde. Schwere Regenfälle im Winter 2023/24 und vor allem im März verschafften der Region etwas Linderung, wie die Forschungsstation des Parks meldete und wie Satellitenbilder der NASA bestätigen: Wo im April 2023 vorwiegend Brauntöne zu sehen waren, erstrecken sich 2024 wieder Feuchtgebiete und zeigen grüne Farben lebendige Vegetation an.

Allein im März fielen im Park 145 Millimeter Regen, was den Monat zum zweitfeuchtesten seit Beginn der Aufzeichnungen macht. Seit September 2023 bis Ende März regnete es insgesamt mehr als 400 Millimeter. Das ist jetzt schon mehr als jeweils in den kompletten drei vorherigen Wasserjahren, die immer von September bis August des Folgejahres reichen. Insgesamt liegen die Werte jedoch noch unter dem langjährigen Mittel von 500 Millimeter pro Jahr.

Die Dürre in den Vorjahren hatte dramatische Folgen für die Tierwelt: 2023 zählten die Biologen so wenige Wasservögel im Park wie selten zuvor. Viele Arten brüteten nicht oder zogen nur sehr wenig Nachwuchs groß. Auch Greifvögel waren von der Dürre betroffen und rasteten beziehungsweise brüteten in geringerer Zahl im Park. Wenig überraschend brachen die Zahlen bei Amphibien und Fischen ein; bei den Lurchen verschärfte sich der seit 2019 anhaltende negative Trend mangels Laichgewässern weiter. Und selbst Schmetterlinge litten an den Wetterbedingungen 2023, weil es zu heiß und trocken war, weshalb es an Nahrungspflanzen mangelte.

Satellitenbild des Doñana-Nationalparks mit Umgebung | Verglichen mit dem Vorjahr ist der Nationalpark grün und sind viele Wasserstellen wieder gefüllt. Im Umfeld des Parks ist aber die dichte Landwirtschaft erkennbar – westlich und nördlich der Parkgrenzen etwa zeigen sich die Erdbeerplantagen unter Folie und Glas, die dem Schutzgebiet buchstäblich das Wasser abgraben.

2024 kehrten immerhin viele Tümpel und Lagunen zurück und wurden geflutet. Doch ein Problem bleibt, wie Javier Bustamante von der Forschungsstation in einer Mitteilung beschreibt: »Der Regen hat die schärfsten Dürrefolgen gemildert, doch sie lösen das grundlegende Problem der übernutzten Grundwasserspeicher nicht.« Der Nationalpark ist im Prinzip umkreist von intensiver Landwirtschaft. Gerade die hier angebauten Erdbeeren haben einen schlechten Ruf, weil sie stark von Bewässerung abhängen. Direkt an den Park grenzt zudem das Touristenstädtchen Matalascañas mit zahlreichen Hotels und Ressorts, die ebenfalls große Wassermengen benötigen. Erst wenn hier ein Umdenken stattfindet und sich die Grundwasserspeicher erholen, dürften die Feuchtgebiete von Doñana eine Zukunft haben.

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