ASTROnews: Doppelasteroiden entstehen durch Sonneneinstrahlung
Ein System aus zwei Asteroiden, die um einen gemeinsamen Schwerpunkt kreisen, entsteht vermutlich durch den Einfluss des Sonnenlichts. Die Strahlung kann die Rotationsrate eines Asteroiden beschleunigen, bis sich Material löst und zu einem Trabanten anwächst.
Vorherige Studien hatten bereits belegt, dass Sonnenstrahlung die Rotation eines kleinen Himmelkörpers beschleunigen oder aber verlangsamen kann. Dieses Phänomen wird nach seinen Entdeckern als Yarkovsky-O'Keefe-Radzievskii-Paddack-Effekt, kurz Yorp-Effekt, bezeichnet. Er beruht darauf, dass die durch die Sonne aufgeheizte Asteroidenoberfläche die Wärme nicht gleichmäßig abstrahlt, wodurch ein schwaches Drehmoment erzeugt wird. Kevin Walsh vom Observatoire de la Côte D'Azur in Nizza und seine Kollegen erstellten nun Computermodelle von kilometergroßen Asteroiden, deren Bestandteile nur lose durch die Gravitation zusammengehalten werden. Angetrieben durch den Yorp-Effekt könnten sich diese Schutthaufen demnach im Lauf von Millionen Jahren so schnell drehen, dass sie ab einer kritischen Geschwindigkeit entlang ihres Äquators an Masse verlieren. Das ausgeworfene Geröll sammelte sich in den Simulationen meist zu einem einzigen Begleiter an und umkreiste den ursprünglichen Asteroiden. Die Modellkörper stimmen in ihren Eigenschaften mit beobachteten Asteroidenpopulationen überein, berichten die Forscher.
Doppelasteroiden sind im gesamten Sonnensystem anzutreffen. Rund 15 Prozent der Asteroiden in Erdnähe und im Asteroidengürtel mit Durchmessern unter zehn Kilometer besitzen Trabanten. Wie sich in zwei derart unterschiedlichen Regionen so ähnliche Systeme bilden, war bislang unklar. Die kleinsten und engsten Doppelasteroiden finden sich unter den erdnahen und kleinen Asteroiden im inneren Kuipergürtel. Typischerweise bestehen sie aus einem schnell rotierenden Hauptkörper und einem Begleiter, der ihn auf einer kreisförmigen Umlaufbahn umrundet. (mp)
© spektrumdirekt.de
Vorherige Studien hatten bereits belegt, dass Sonnenstrahlung die Rotation eines kleinen Himmelkörpers beschleunigen oder aber verlangsamen kann. Dieses Phänomen wird nach seinen Entdeckern als Yarkovsky-O'Keefe-Radzievskii-Paddack-Effekt, kurz Yorp-Effekt, bezeichnet. Er beruht darauf, dass die durch die Sonne aufgeheizte Asteroidenoberfläche die Wärme nicht gleichmäßig abstrahlt, wodurch ein schwaches Drehmoment erzeugt wird. Kevin Walsh vom Observatoire de la Côte D'Azur in Nizza und seine Kollegen erstellten nun Computermodelle von kilometergroßen Asteroiden, deren Bestandteile nur lose durch die Gravitation zusammengehalten werden. Angetrieben durch den Yorp-Effekt könnten sich diese Schutthaufen demnach im Lauf von Millionen Jahren so schnell drehen, dass sie ab einer kritischen Geschwindigkeit entlang ihres Äquators an Masse verlieren. Das ausgeworfene Geröll sammelte sich in den Simulationen meist zu einem einzigen Begleiter an und umkreiste den ursprünglichen Asteroiden. Die Modellkörper stimmen in ihren Eigenschaften mit beobachteten Asteroidenpopulationen überein, berichten die Forscher.
Doppelasteroiden sind im gesamten Sonnensystem anzutreffen. Rund 15 Prozent der Asteroiden in Erdnähe und im Asteroidengürtel mit Durchmessern unter zehn Kilometer besitzen Trabanten. Wie sich in zwei derart unterschiedlichen Regionen so ähnliche Systeme bilden, war bislang unklar. Die kleinsten und engsten Doppelasteroiden finden sich unter den erdnahen und kleinen Asteroiden im inneren Kuipergürtel. Typischerweise bestehen sie aus einem schnell rotierenden Hauptkörper und einem Begleiter, der ihn auf einer kreisförmigen Umlaufbahn umrundet. (mp)
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