Genetik: Doppeldeutiges Kodewort
Üblicherweise kodiert eine Abfolge von drei genetischen Buchstaben oder "Nukleotiden" im Erbgut eines Organismus eindeutig eine bestimmte Aminosäure. Im marinen Wimpertierchen Euplotes crassus scheint dies jedoch nicht zu gelten. Dies haben Anton Turanov von der University of Nebraska und Kollegen nun herausgefunden.
E. crassus zeichnet sich durch eine schon länger bekannte Abweichung vom allgemeinen genetischen Kode aus. Üblicherweise fungiert das Triplett UGA als eines von drei Stoppsignalen, die den Abbruch der Proteinsynthese bewirken. Das Wimperntierchen verwendet es jedoch als Kodewort für Cystein. Aber auch das nicht immer. Manchmal baut es stattdessen die Aminosäure Selenocystein ein, die Selen statt Schwefel enthält.
Verantwortlich für diesen Austausch ist anscheinend eine rund 60 Nukleotide umfassende Sequenz. Steht dieses so genannte Secis-Element (selenocysteine insertion sequence) am Ende eines Gens, dann wird bei dem letzten der vorkommenden UGA-Codons ein Selenocystein statt Cystein eingebaut. Diese Doppeldeutigkeit ist überraschend und neu. Bisher kannte man nur Fälle, bei denen in Gegenwart von Secis ausnahmslos alle UGAs als Kodewörter für Selenocystein interpretiert wurden.
Sandra Czaja
E. crassus zeichnet sich durch eine schon länger bekannte Abweichung vom allgemeinen genetischen Kode aus. Üblicherweise fungiert das Triplett UGA als eines von drei Stoppsignalen, die den Abbruch der Proteinsynthese bewirken. Das Wimperntierchen verwendet es jedoch als Kodewort für Cystein. Aber auch das nicht immer. Manchmal baut es stattdessen die Aminosäure Selenocystein ein, die Selen statt Schwefel enthält.
Verantwortlich für diesen Austausch ist anscheinend eine rund 60 Nukleotide umfassende Sequenz. Steht dieses so genannte Secis-Element (selenocysteine insertion sequence) am Ende eines Gens, dann wird bei dem letzten der vorkommenden UGA-Codons ein Selenocystein statt Cystein eingebaut. Diese Doppeldeutigkeit ist überraschend und neu. Bisher kannte man nur Fälle, bei denen in Gegenwart von Secis ausnahmslos alle UGAs als Kodewörter für Selenocystein interpretiert wurden.
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