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Abschreckende Echse: Doppelter Schock durch UV-Zunge

Ein australisches Schuppentier setzt eine kuriose Strategie ein, um Feinde zu vertreiben.
Verteidigungspose des Blauzungenskinks mit herausgestreckter blauer Zunge.

Trifft ein Blauzungenskink (Tiliqua scincoides intermedia) auf einen Feind, zeigt sich, wie diese australischen Echsen zu ihrem Namen kommen. Zischend gehen sie in Kampfhaltung und präsentieren ihre leuchtend blaue Zunge, um potenzielle Angreifer zu vertreiben. Doch das Tier hat sogar noch ein weiteres Ass im Ärmel, falls ein Angreifer dadurch noch nicht angemessen abgeschreckt sein sollte. Wie ein Team um Martin Whiting von der Macquarie University in »Behavioral Ecology and Sociobiology« berichtet, ist besonders der hintere Teil der Zunge extrem hell ultraviolett – so dass ein angreifendes Raubtier einen doppelten Schock bekommt. Das sei vermutlich, so das Team, besonders effektiv gegen Angreifer aus der Luft, die ganz neu anfliegen müssen, wenn man sie beim Zupacken aus dem Konzept bringt

Die meisten natürlichen Fressfeinde der bis zu einem halben Meter langen, in Australien lebenden Echsen sehen vermutlich auch im UV-Bereich. Deswegen prüfte Whitings Team mit einem UV-Spektrometer, ob die auffällige Defensivzunge der Skinke jenseits der blauen Farbe auch im ultravioletten Bereich leuchtend gefärbt ist. Wie sich zeigte, ist sie das. Zusätzlich aber reflektiert ihr hinterer Bereich doppelt so stark im UV-Bereich wie die Zungenspitze. Und das nutzen die Tiere auch für ihre Verteidigungsstrategie. Bei simulierten Angriffen mit Räuberattrappen versuchte sich der gut getarnte Skink zu verstecken, erst dann ging das Tier in Abwehrhaltung, zeigte aber nur die Zungenspitze. Erst wenn das nicht hilft und die Gefahr am größten ist, lässt der Blauzungenskink seine komplette Zunge aufleuchten, in ihrer ganzen, für uns Menschen nicht sichtbaren Pracht.

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