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Trisomie 21: Down-Syndrom im Mittelalter nachgewiesen

Knochenfunde belegen, dass Trisomie 21 auch vor Jahrhunderten vorkam - und nicht zwangsläufig zu einem frühen Tod führen musste.
Die Anbetung Jesu

Schon vor 1500 Jahren überlebten Kinder mit Down-Syndrom mindestens einige Jahre, wie ein Skelettfund aus Ostfrankreich belegt: Bislang war man davon ausgegangen, dass Babys mit der angeborenen Chromosomenanomalie entweder nicht lange überlebten oder sogar nach der Geburt getötet wurden. Die Knochen eines fünf bis sieben Jahre alten Kindes auf einem Friedhof inmitten anderer Bestatteter bezeugten nun jedoch das Gegenteil, berichten Maïté Rivollat von der Universität Bordeaux und seine Kollegen. Der Leichnam wurde nach den damals üblichen Sitten auf dem Rücken liegend und mit dem Kopf nach Westen ausgerichtet beerdigt, was ebenfalls gegen eine Stigmatisierung dieser Menschen spreche, so Rivollat, der mit seinem Team 94 Skelette eines ehemaligen Friedhofs bei einer Kirche in Chalon-sur-Saône exhumiert hatte.

Dabei fielen ihnen anatomische Veränderungen bei dem Kind auf, das einen kurzen, breiten Schädel, eine offene Stirnnaht am Stirnbein, zu wenige Zähne, einen flachen Hinterkopf, eine dünne Schädeldecke sowie Veränderungen der Schädelbasis aufwies – zusammengenommen ein deutlicher Beleg für das Down-Syndrom, obwohl die Forscher keine genetischen Untersuchungen vorgenommen haben. Das Skelett ist der älteste Nachweis von Trisomie 21. Biologisch gesehen dürfte die Genveränderungen jedoch schon deutlich früher in der Entwicklung des Menschen aufgetreten sein. Bei Trisomie 21 liegt das Chromosom 21 dreifach statt doppelt vor; Betroffene starben bis vor wenigen Jahrzehnten oft sehr früh, und sie sind meist kognitiv und körperlich eingeschränkt.

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