News: Drei gegen einen
Man passt sich an in einer Lebensgemeinschaft - ob nun zum gegenseitigen Nutzen oder zum gegenseitigen Schaden. Manchmal ist die Abstimmung so perfekt, dass es selbst mehreren Akteuren mit vereinten Kräften über Jahrmillionen hinweg nicht gelingt, einen Schmarotzer loszuwerden.
Partnerschaft zum gegenseitigen Nutzen, so lautet die vielleicht kürzeste Erklärung des Begriffes Symbiose. Ob dieser Nutzen gleich verteilt ist oder einer den anderen übervorteilt, ist nicht immer leicht zu entscheiden. Noch komplizierter wird es, wenn ein dritter Beteiligter mitmischt im Handel um Ressourcen oder bestimmte Dienste, bei dem jeder auf seine Kosten kommen will, ohne selbst zuviel zu investieren. Im Laufe der Zeit entwickeln sich die Partner zu einem perfekt aufeinander abgestimmten System, zu dem andere keinen Zutritt mehr haben.
Und dann gibt es da noch die Parasiten oder Schmarotzer, die gar nicht daran denken, ihren unfreiwilligen Partnern eine Gegenleistung zu bieten, im Gegenteil: Ihnen geht es nur ums Profitieren. Kein Wunder, dass sich die Geschädigten mit allen Mitteln zur Wehr setzen. Nur sind die egoistischen Nutznießer sehr gewieft, was die eigene Abwehr gegen die Attacken betrifft – und so entsteht auch hier eine enge gemeinsame Entwicklung, allerdings nicht zum Wohle des anderen, sondern zu dessen Schaden.
Die Praxis der Theorie zeigen beispielsweise Ameisen aus der Gruppe der Attini, die sich seit Millionen von Jahren als erfolgreiche Gärtner von Pilzen betätigen, von denen sie sich ernähren. Was auf den ersten Blick nach einem einseitigen Ausbeuten klingt, bekommt auf den zweiten Blick Sinn: Die Pilze erhalten dafür Substrat zum Wachsen, Schutz vor Konkurrenten und Parasiten und die Möglichkeit, huckepack in einen neuen Staat umzuziehen und sich so weitere Wuchsgebiete zu erschließen.
Doch auch diese Gemeinschaft wird von selbstsüchtigen Schmarotzern geplagt, und zwar von parasitären Pilzen der Gattung Escovopsis, deren Verwandtschaft sich verbreitet an Fruchtkörpern von Pilzen gütlich tut – uneingeladen, versteht sich. Einmal eingedrungen, richten die Parasiten verheerenden Schaden an, bis hin zum völligen Zusammenbruch der nahrhaften Pilzkulturen.
Den ersten Schritt in den Vorgarten der Ameisen wagte Escovopsis schon vor langer Zeit, und offenbar genügte ein einziges Mal, um die – je nach Sichtweise erfolgreiche oder lästige Wohn- und Lebensgemeinschaft zu begründen: Als Cameron Currie von der Kansas University und seine Kollegen die Stammbäume der Beteiligten aufschlüsselten, stellten sie eine auffallende Übereinstimmung in den sich aufspaltenden Abstammungslinien fest, und das schon seit 50 Millionen Jahren.
Seit dem frühen Tertiär also werden Ameisen und Pilze ihren hartnäckigen Schmarotzer nicht los. Da half sogar das Hinzuziehen eines natürlichen Antibiotika-Produzenten, einer Actinomyceten-Art, den Ameisen nicht: Obwohl die Ameisen damit gegen die Eindringlinge vorgehen, konnten sie Escovopsis nicht endgültig vertreiben. Selbst drei gegen einen reichen offenbar nicht aus.
Und dann gibt es da noch die Parasiten oder Schmarotzer, die gar nicht daran denken, ihren unfreiwilligen Partnern eine Gegenleistung zu bieten, im Gegenteil: Ihnen geht es nur ums Profitieren. Kein Wunder, dass sich die Geschädigten mit allen Mitteln zur Wehr setzen. Nur sind die egoistischen Nutznießer sehr gewieft, was die eigene Abwehr gegen die Attacken betrifft – und so entsteht auch hier eine enge gemeinsame Entwicklung, allerdings nicht zum Wohle des anderen, sondern zu dessen Schaden.
Die Praxis der Theorie zeigen beispielsweise Ameisen aus der Gruppe der Attini, die sich seit Millionen von Jahren als erfolgreiche Gärtner von Pilzen betätigen, von denen sie sich ernähren. Was auf den ersten Blick nach einem einseitigen Ausbeuten klingt, bekommt auf den zweiten Blick Sinn: Die Pilze erhalten dafür Substrat zum Wachsen, Schutz vor Konkurrenten und Parasiten und die Möglichkeit, huckepack in einen neuen Staat umzuziehen und sich so weitere Wuchsgebiete zu erschließen.
Doch auch diese Gemeinschaft wird von selbstsüchtigen Schmarotzern geplagt, und zwar von parasitären Pilzen der Gattung Escovopsis, deren Verwandtschaft sich verbreitet an Fruchtkörpern von Pilzen gütlich tut – uneingeladen, versteht sich. Einmal eingedrungen, richten die Parasiten verheerenden Schaden an, bis hin zum völligen Zusammenbruch der nahrhaften Pilzkulturen.
Den ersten Schritt in den Vorgarten der Ameisen wagte Escovopsis schon vor langer Zeit, und offenbar genügte ein einziges Mal, um die – je nach Sichtweise erfolgreiche oder lästige Wohn- und Lebensgemeinschaft zu begründen: Als Cameron Currie von der Kansas University und seine Kollegen die Stammbäume der Beteiligten aufschlüsselten, stellten sie eine auffallende Übereinstimmung in den sich aufspaltenden Abstammungslinien fest, und das schon seit 50 Millionen Jahren.
Seit dem frühen Tertiär also werden Ameisen und Pilze ihren hartnäckigen Schmarotzer nicht los. Da half sogar das Hinzuziehen eines natürlichen Antibiotika-Produzenten, einer Actinomyceten-Art, den Ameisen nicht: Obwohl die Ameisen damit gegen die Eindringlinge vorgehen, konnten sie Escovopsis nicht endgültig vertreiben. Selbst drei gegen einen reichen offenbar nicht aus.
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