Beobachtungstipp: Drei Herausforderer am Himmel
Schöne Begegnungen zwischen hellen Planeten gibt es häufig. Etwas schwieriger ist es schon, ein Ereignis zu beobachten, an dem auch Merkur beteiligt ist. Eine günstige Gelegenheit, diesen sonnennahen Himmelskörper am Abendhimmel zu finden, bietet sich zumeist im Spätwinter oder Frühjahr, wenn die Ekliptik in einem steilen Winkel zum Horizont verläuft. Dann schafft es Merkur, sich für einige Tage über den Horizontdunst zu erheben und uns Mitteleuropäern eines seiner seltenen Gastspiele zu geben. Am Abend des 26. Mai lohnt sich ein genaues Hinschauen gleich mehrfach: Jupiter und Venus werden sich zu dem flinken Götterboten gesellen und mit ihm ein nahezu gleichseitiges Dreieck bilden.
Erst am 11. Mai 2013 stand Merkur in oberer Konjunktion zur Sonne und entfernte sich dann in östlicher Richtung von ihr. Doch in den Tagen danach gewann er gegenüber dem untergehenden Tagesgestirn rasch an Höhe. Zu dieser Zeit bildeten Jupiter und Venus bereits ein attraktives Paar am Westhorizont. Wer jetzt nach Merkur suchte, aber nicht genau hinsah, konnte ihn leicht mit Jupiter oder Venus verwechseln. Am Abend des 26. Mai finden sich nun alle Drei zu einer sehenswerten Konstellation zusammen.
Für regelmäßige Planetenbeobachter vereint das Trio tatsächlich auch drei Ereignisse: Erstens den Abschied von Jupiter, der bald von der sich ostwärts bewegenden Sonne eingeholt wird und dann von der Himmelsbühne abtritt; zweitens den Beginn der Sichtbarkeitsperiode der Venus, die in den nächsten Monaten Abendstern sein wird; und drittens eine der wenigen günstigen Sichtbarkeiten des Merkur im Jahr 2013.
Angesichts der mäßigen Wetteraussichten für die kommenden Tage dürfte es eine Herausforderung werden, das flüchtige Dreigestirn zu genießen. Sollte wider Erwarten der Himmel über Ihnen zum richtigen Zeitpunkt aufklaren, dann spähen Sie zum Westhorizont!
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