Sonnensystem: Drei Monde für Jupiter
Bei der Vielzahl an Monden, die Jupiter umkreisen, sind Teleskopaufnahmen der so genannten Transits nicht ungewöhnlich. Doch eine Kombination von drei der größten Begleiter des Gasplaneten während eines gemeinsamen Transits findet tatsächlich nur selten statt: etwa ein- bis zweimal pro Jahrzehnt. Nun hat das NASA-Weltraumteleskop ein entsprechendes Ereignis fotografiert – das gemeinsame Erscheinen von Europa, Kallisto und Io, die ihre Schatten auf die Oberfläche von Jupiter werfen. Es beginnt mit Io und Kallisto, die zuerst auf der uns zugewandten Seite des Planeten auftauchen; 42 Minuten später folgt Europa, kurz bevor Io schon fast wieder verschwindet.
Ermöglicht werden diese Aufeinandertreffen auch durch die unterschiedlichen Höhen, in denen die Monde ihre Bahn ziehen: Ios Abstand zum Jupiter ist geringer als der seiner Mitreisenden, weshalb er schneller um seinen Planeten kreist. Deshalb verschwindet er auch wieder zügiger aus dem Blickfeld, während sich Kallistos Schatten kaum bewegt zu haben scheint. Nicht im Bild zu sehen ist der vierte große Mond, Ganymed, der sich außerhalb von Hubbles Aufnahmewinkel befand. Zusammengenommen bilden diese vier Trabanten die Galileischen Monde, da Galileo Galilei sie 1610 als Erster beschrieb. Europa, Kallisto und Io unterscheiden sich auch farblich: Die vereiste Oberfläche Europas erscheint gelblich weiß, Schwefelablagerungen machen Io orangefarbig, und der verwitterte und mit Kratern übersäte, alte Mond Kallisto wirkt bräunlich.
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