News: Dreier-WG
Im Watt der Nordsee stießen Oldenburger Forscher auf einige Millimeter kleine Kügelchen, in denen drei Mikroben eine Wohngemeinschaft bilden.
In einer Wohngemeinschaft kann man sich Miete und Telefongebühren teilen, und wenn es einen guten Koch gibt, profitieren alle davon. Kurzum: Eine WG ist in vielerlei Hinsicht effektiv und hat in der Natur unzählige Vorbilder – nur heißen solche Lebensgemeinschaften dort Symbiose.
Mitunter sind die Beziehungen zwischen den einzelnen Organismen so eng, dass sie ohne einander gar nicht mehr leben können. So sind Flechten nichts anderes als eine Lebensgemeinschaft aus Algen und Pilzen, die einzig in diesem Verbund leben können.
Auf die vielleicht kleinste WG ist eine Arbeitsgruppe der Universität Oldenburg nun im Watt der Nordsee gestoßen. Ulrike Brehm und ihre Mitarbeiter haben aus dem Schlamm winzig filigrane Kugeln gefischt, die sich unter dem Mikroskop als komplexe Lebensgemeinschaft aus drei unterschiedlichen Organismen offenbarten.
Im Labor der Oldenburger konnten die Forscher sogar beobachten, wie sich zunächst bis zu tausend Bakterien zusammentun und Zellklumpen bilden, die bisweilen drei Millimeter groß werden können und in denen auch Kieselalgen, so genannte Diatomeen, eingeschlossen sind. Die Bakterien sondern sodann eine bislang unbekannte chemische Substanz ab, die sie zusammen mit den Diatomeen einhüllt und die das Gebilde stabilisiert und vor ungebetenen Eindringlingen schützt.
An gewissen Stellen jedoch erlaubt dieses "Gehäuse" ganz bestimmten fadenförmigen Cyanobakterien Zugang in das Innere des kugelrunden Gehäuses, aus dem es nunmehr kein Entrinnen gibt.
Ob es sich dabei in der Tat um eine echte Hausgemeinschaft handelt, in der die Bewohner voneinander profitieren, ist bisher nicht bewiesen, aber wahrscheinlich. So abhängig voneinander wie die Pilze und Algen in Flechten sind die drei Mikroben jedenfalls nicht, sie kommen ohne weiteres auch allein zurecht.
Immerhin könnten die Cyanobakterien den Stickstoff aus der Luft aufbereiten und die Diatomeen mit Sonnenlicht Nährstoffe herstellen, wovon ihrerseits die Bakterien profitierten und sich mit dem Bau des stabilen und Schutz gewährenden Kügelchen revanchierten. Die Forscher schließen aber auch nicht aus, dass es hier zugeht wie in manch anderer WG auch und der eine auf Kosten der anderen lebt.
Mitunter sind die Beziehungen zwischen den einzelnen Organismen so eng, dass sie ohne einander gar nicht mehr leben können. So sind Flechten nichts anderes als eine Lebensgemeinschaft aus Algen und Pilzen, die einzig in diesem Verbund leben können.
Auf die vielleicht kleinste WG ist eine Arbeitsgruppe der Universität Oldenburg nun im Watt der Nordsee gestoßen. Ulrike Brehm und ihre Mitarbeiter haben aus dem Schlamm winzig filigrane Kugeln gefischt, die sich unter dem Mikroskop als komplexe Lebensgemeinschaft aus drei unterschiedlichen Organismen offenbarten.
Im Labor der Oldenburger konnten die Forscher sogar beobachten, wie sich zunächst bis zu tausend Bakterien zusammentun und Zellklumpen bilden, die bisweilen drei Millimeter groß werden können und in denen auch Kieselalgen, so genannte Diatomeen, eingeschlossen sind. Die Bakterien sondern sodann eine bislang unbekannte chemische Substanz ab, die sie zusammen mit den Diatomeen einhüllt und die das Gebilde stabilisiert und vor ungebetenen Eindringlingen schützt.
An gewissen Stellen jedoch erlaubt dieses "Gehäuse" ganz bestimmten fadenförmigen Cyanobakterien Zugang in das Innere des kugelrunden Gehäuses, aus dem es nunmehr kein Entrinnen gibt.
Ob es sich dabei in der Tat um eine echte Hausgemeinschaft handelt, in der die Bewohner voneinander profitieren, ist bisher nicht bewiesen, aber wahrscheinlich. So abhängig voneinander wie die Pilze und Algen in Flechten sind die drei Mikroben jedenfalls nicht, sie kommen ohne weiteres auch allein zurecht.
Immerhin könnten die Cyanobakterien den Stickstoff aus der Luft aufbereiten und die Diatomeen mit Sonnenlicht Nährstoffe herstellen, wovon ihrerseits die Bakterien profitierten und sich mit dem Bau des stabilen und Schutz gewährenden Kügelchen revanchierten. Die Forscher schließen aber auch nicht aus, dass es hier zugeht wie in manch anderer WG auch und der eine auf Kosten der anderen lebt.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.