Blitzreaktion: Drohne weicht Bällen aus
Wissenschaftler der Universität Zürich haben eine Drohne dazu gebracht, schnell fliegenden Hindernissen auszuweichen – zum Beispiel einem geworfenen Ball. Das soll den autonomen Fluggeräten künftig ermöglichen, selbst schneller zu fliegen, schreiben die Wissenschaftler um Davide Scaramuzza in der Fachzeitschrift »Science Robotics«.
Möglich macht die blitzschnellen Reaktionen eine so genannte Ereigniskamera. Anders als bei herkömmlichen Kameras, die immer das gesamte Bild mit allen Pixeln verarbeiten, senden bei den Ereigniskameras nur jene Bildpunkte ihre Signale an den Computer, die eine Veränderung registrieren. Das reduziere die Reaktionszeit auf deutlich unter 20 Millisekunden, sagen die Forscher.
Von Scaramuzzas Team entwickelte Algorithmen sammeln alle von der Kamera aufgezeichneten Ereignisse über eine sehr kurze Zeitspanne und ziehen davon den Effekt der Eigenbewegung der Drohne ab. Das Signal, das dabei übrig bleibt, stamme wahrscheinlich von einem sich bewegenden Objekt, erläutert die Gruppe in einer Pressemitteilung.
Ihre Drohne bewarfen sie mit Gegenständen, sowohl drinnen wie draußen. In mehr als 90 Prozent der Fälle gelang es der Drohne auszuweichen. Die Ergebnisse ihrer Tests zeigen laut Scaramuzza, dass Ereigniskameras die Navigationsgeschwindigkeit von Drohnen verzehnfachen können, was die Einsatzmöglichkeiten ausweite. Ereigniskameras machen die Drohne zudem unempfindlicher gegenüber schlechten Sichtbedingungen.
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