Gedächtnis: Dufte Erinnerung
Ein Duft lehrt mehr als tausend Worte - vielleicht nicht ganz. Aber richtig eingesetzt kann er immerhin dabei helfen, Erinnerungen fester ins Gehirn einzubrennen.
Wer lernen will, muss schlafen. Zwar bringt uns der Schlaf allein nichts Neues bei, aber jüngst Gelerntes bleibt nur dann richtig fest im Gedächtnis hängen, wenn nach dem Büffeln auch ausreichend geschlafen wird.
Denn zwei Dinge braucht das Einprägen von Fakten und Erlebnissen – das so genannte deklarative Gedächtnis – zur langfristigen Informationsspeicherung: den Tiefschlaf und den Hippokampus. Der traumlose Tiefschlaf liegt zumeist in der ersten Nachthälfte und ist durch langsame Hirnstromwellen gekennzeichnet. Der Hippokampus, ein Hirnareal am unteren Rand der Hirnrinde, speichert das am Tag Gelernte und überträgt es dann im Schlaf selektiv ins Langzeitgedächtnis. So zumindest lautet das gängige Modell für langfristiges Lernen – stichhaltig bewiesen ist es aber noch nicht.
Um einen unmittelbaren Hinweis dafür zu erhalten, dass tatsächlich der Schlaf verantwortlich für die Verfestigung des Gelernten ist, manipulierten nun erstmals Björn Rasch und seine Kollegen von der Universität Lübeck direkt diese für das Lernen sensible Schlafphase und den notwendigen Hirnbereich.
Der Duft war also beim Lernen zu einem festen Bestandteil der Aufgabe geworden, sodass später schon der Geruch allein ausreichte, um in der sensiblen Schlafphase das neu Gelernte im Hippokampus zu aktivieren und die Erinnerung daran zu festigen. Ob nun wohl eine Rose auf dem Schreibtisch und eine zweite neben dem Bett ein fester Bestandteil der Zimmerausstattung eifrig büffelnder Schüler und Studenten werden?
Denn zwei Dinge braucht das Einprägen von Fakten und Erlebnissen – das so genannte deklarative Gedächtnis – zur langfristigen Informationsspeicherung: den Tiefschlaf und den Hippokampus. Der traumlose Tiefschlaf liegt zumeist in der ersten Nachthälfte und ist durch langsame Hirnstromwellen gekennzeichnet. Der Hippokampus, ein Hirnareal am unteren Rand der Hirnrinde, speichert das am Tag Gelernte und überträgt es dann im Schlaf selektiv ins Langzeitgedächtnis. So zumindest lautet das gängige Modell für langfristiges Lernen – stichhaltig bewiesen ist es aber noch nicht.
Um einen unmittelbaren Hinweis dafür zu erhalten, dass tatsächlich der Schlaf verantwortlich für die Verfestigung des Gelernten ist, manipulierten nun erstmals Björn Rasch und seine Kollegen von der Universität Lübeck direkt diese für das Lernen sensible Schlafphase und den notwendigen Hirnbereich.
Das Forscherteam ließ dafür abends 18 Freiwillige am Computer eine Art Memory spielen, wobei die Testpersonen die Anordnung zweier Kartenpaare auf dem Bildschirm zu lernen hatten. Während dieser Aufgabe schnupperten die Probanden Rosenduft – ein Parfum, das vom Hippokampus bearbeitete Erinnerungen beeinflusst.
Nach der Sitzung durften die Testpersonen schlafen, wobei sie – vom Schläfer vollkommen unbemerkt – just in der ersten Tiefschlafphase entweder Rosenduft oder ein geruchloses Gas um die Nase geweht bekamen. Am nächsten Morgen mussten sie dann unter Beweis stellen, wie nachhaltig sie sich die Positionen der Kartenpaare gemerkt hatten.
Die nächtliche Beduftung zeigte eindeutige Wirkung: Mit Hilfe funktioneller Magnetresonanz- Tomografie beobachteten die Wissenschaftler, dass der Duft tatsächlich den Hippokampus stimulierte. Und das förderte die Erinnerungsleistung: Probanden, die im Tiefschlaf den Wohlgeruch geschnuppert hatten, fanden deutlich mehr Kartenpaare als diejenigen, denen nachts nur das geruchlose Gas in die Nase gestiegen war – aber nur, wenn die Schläfer den Geruch während der Tiefschlafphase schnupperten. Eine Beduftung während der traumreichen REM-Schlafphase oder während der Wachphase vor dem Einschlafen blieb demgegenüber ohne Auswirkung auf den morgendlichen Lernerfolg. Genauso wenig bewirkte das Parfum, wenn es zwar im Tiefschlaf präsentiert wurde, nicht aber zuvor während der Lernphase.
Der Duft war also beim Lernen zu einem festen Bestandteil der Aufgabe geworden, sodass später schon der Geruch allein ausreichte, um in der sensiblen Schlafphase das neu Gelernte im Hippokampus zu aktivieren und die Erinnerung daran zu festigen. Ob nun wohl eine Rose auf dem Schreibtisch und eine zweite neben dem Bett ein fester Bestandteil der Zimmerausstattung eifrig büffelnder Schüler und Studenten werden?
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