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News: Durch Asbest verursachter Lungenkrebs besser behandelbar

Durch die Kombination eines alten mit einem neuen Wirkstoff konnte die Lebenserwartung von Patienten, deren Lungenkrebs durch Asbest-Exposition ausgelöst wurde, fast verdoppelt werden. Bei der neuen Substanz, die Wissenschaftler unter der Leitung von Hilary Calvert an der University of Newcastle upon Tyne entwickelt haben, handelt es sich um den Folsäure-Antagonisten Pemetrexed. Indem sie das Mittel mit Carboplatin kombinierten, konnten die Wissenschaftler die Lebenserwartung der am Mesotheliom erkrankten Patienten auf bis zu 14 Monate erhöhen. Einige Patienten überlebten sogar die nächsten drei Jahre.

Das Mesotheliom unterscheidet sich vom Lungenkrebs, der durch Rauchen ausgelöst wird, und gilt als sehr schwer behandelbar. Normalerweise sind weder Operation noch Radiotherapie möglich. Nach der Diagnose beträgt die Lebenserwartung deshalb bisher nur sechs bis acht Monate.

In Großbritanien erkranken momentan jährlich 1700 Menschen am Mesotheliom; dort hat die Industrie in den siebziger und achtziger Jahren besonders viel Asbest verwendet. Da zwischen Asbest-Exposition und der Erkrankung 30 bis 40 Jahre vergehen können, rechnen Ärzte mit einer Verdoppelung der Patientenzahlen bis zum Jahr 2020.

In Westdeutschland war der Asbestverbrauch Anfang der achtziger Jahre schon wieder rückläufig, während in der DDR wegen bestehender Lieferverträge mit der Sowjetunion Asbest noch bis zur Wiedervereinigung eingesetzt wurde. Experten der Deutschen Röntgengesellschaft rechnen für das Jahr 2020 mit einem Erkrankungsgipfel von mindestens 1000 Patienten jährlich.

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  • Quellen
University of Newcastel upon Tyne
Deutsche Röntgengesellschaft e.V.
Journal of Clinical Oncology 20(16) (2002)

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