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Fairplay: Durst nach Gerechtigkeit

Mancher leidet lieber Durst, als benachteiligt zu werden.
ein Plastikbecher mit Wasser auf einem Tisch

Frühere Experimente von Psychologen hatten gezeigt, dass viele Menschen von einer ungleich geteilten Geldsumme lieber nichts bekommen, als ihrem Gegenüber den Hauptbatzen zu überlassen. Doch auch wenn es um grundlegende physische Bedürfnisse geht, legen Menschen Wert auf eine gerechte Behandlung, wie nun Wissenschaftler vom University College London berichten.

Die Forscher um Nicholas Wright untersagten ihren Testpersonen vor dem Experiment zu trinken und injizierten ihnen zusätzlich intravenös eine salzige oder eine isotonische Lösung. Später erhielt jeder Proband ein Angebot, dass angeblich von einem anderen Versuchsteilnehmer stammte: Von einem halben Liter Wasser konnten sie ein zu einem Achtel gefülltes Glas bekommen, während der Anbieter den großen Rest für sich beanspruchte. Die Dürstenden konnten das Angebot nun akzeptieren – oder ablehnen. Im letzten Fall bekamen aber weder sie noch ihr fingierter Mitspieler etwas von dem verlockenden Nass.

Acht von elf Testpersonen verzichteten auf das ungleiche Angebot, wenn sie auf Grund der isotonischen Lösung einen geringen Flüssigkeitsbedarf hatten. Bei den mit Salzlösung behandelten Probanden waren es immerhin noch fünf von zehn. Wenig verwunderlich: Je stärker das Durstgefühl subjektiv empfunden wurde, desto eher entschieden sich die Probanden gegen die Fairness und für den erlösenden Schluck.

Dennoch lautet das Gebot: Wechselseitige Fairness ist tief im Menschen verwurzelt, so die Wissenschaftler. Nur wenn die Not allzu groß wird, bleibt das Gerechtigkeitsmotiv mitunter auf der Strecke.

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