Verhaltensforschung: Durstiger Frosch setzt auf Körpertaueffekt
Das Leben in nordaustralischen Savannen bringt gewisse Härten für dort lebende Amphibien: Während der Trockenzeit mangelt es ihnen nicht nur an Wasser, auch die kühlen Nachttemperaturen hemmen ihre Beweglichkeit – bis auf zehn Grad Celsius können sich die Nächte abkühlen. Der Korallenfinger-Laubfrosch (Litoria caerulea) nutzt allerdings diesen vermeintlich Nachteil, um das Problem der fehlenden Feuchtigkeit zu beheben, wie Christopher Tracy von der University of Melbourne und seine Kollegen in der Natur entdeckt und im Labor bestätigt haben.
Dieser Effekt stellte sich im Labor ebenfalls ein. Als die Forscher ihre Testamphibien aus einem Bad in Eiswasser in die warme Luft setzten, bildete sich Tau auf ihnen. Über die Haut nehmen die Tiere das Nass dann auf und stillen somit ihren Durst: Innerhalb von 15 Minuten legten sie mit der aufgesogenen Flüssigkeit ein Prozent ihres Körpergewichts zu. Insgesamt überwiegt die so gewonnene Wassermenge den Verlust durch Verdunstung aber nur knapp, kalkuliert Tracys Team.
Womöglich ist dieser Trick in der Natur weiter verbreitet: Verschiedene Studien referieren Anekdoten, in denen taubehaftete Reptilien, Spinnen und Käfer das Kondenswasser augenscheinlich nutzen. Die Froscharbeit ist bisher aber die erste, die die aufgenommenen Wassermengen kalkulierte. (dl)
Von Juni bis August, wenn praktisch kein Regen mehr im Norden Australiens fällt und die Temperaturen in der Dunkelheit stark absinken, verbringen die Lurche trotzdem einige Zeit in der freien Luft, obwohl sie sich wegen der Kälte kaum bewegen können. Nach gewisser Zeit bewegen sie sich allerdings zurück in ihre Behausungen, in denen die Temperaturen nicht nur durchschnittlich 10 bis 15 Grad Celsius höher liegen, sondern auch die Luftfeuchtigkeit 90 bis 100 Prozent erreicht. Wie bei einer eisigen Flasche Cola, die ins Warme gelangt, bilden sich dadurch auf der Haut unzählige Flüssigkeitströpfchen: Die Luftfeuchte kondensiert auf der abgekühlten Froschhaut.
Dieser Effekt stellte sich im Labor ebenfalls ein. Als die Forscher ihre Testamphibien aus einem Bad in Eiswasser in die warme Luft setzten, bildete sich Tau auf ihnen. Über die Haut nehmen die Tiere das Nass dann auf und stillen somit ihren Durst: Innerhalb von 15 Minuten legten sie mit der aufgesogenen Flüssigkeit ein Prozent ihres Körpergewichts zu. Insgesamt überwiegt die so gewonnene Wassermenge den Verlust durch Verdunstung aber nur knapp, kalkuliert Tracys Team.
Womöglich ist dieser Trick in der Natur weiter verbreitet: Verschiedene Studien referieren Anekdoten, in denen taubehaftete Reptilien, Spinnen und Käfer das Kondenswasser augenscheinlich nutzen. Die Froscharbeit ist bisher aber die erste, die die aufgenommenen Wassermengen kalkulierte. (dl)
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