Straßenverkehr: Dynamische Verkehrsschilder sind auffälliger
Zeigen Verkehrsschilder rennende statt gehende Fußgänger, reagieren Autofahrer deutlich früher. Das berichten Forscher der University of Michigan und der Brigham Young University. Die Wissenschaftler präsentierten ihren Probanden unterschiedliche Schilder, die auf passierende Kinder aufmerksam machen. An welcher Stelle auf der Fahrbahn würden sie beginnen, ihr Tempo zu drosseln? Diejenigen Probanden, die ein Verkehrsschild zu sehen bekamen, auf dem die Figuren so aussahen, als würden sie rennen, wollten das Tempo signifikant früher drosseln als jene, die mit statisch wirkenden Schildern konfrontiert waren. Mit Hilfe von Eye-Tracking konnten die Wissenschaftler zudem zeigen, dass die dynamischen Schilder signifikant schneller wahrgenommen wurden.
In einem weiteren Versuch konfrontierten die Forscher ihre Probanden im Fahrsimulator mit unterschiedlichen Schildern, die etwa auf kreuzende Pferde aufmerksam machten, sowie mit solchen, die etwa Tankstellen ankündigten. Die Probanden wurden gebeten, einen Knopf mit dem Buchstaben "W" zu drücken, wenn ein Warnschild erschien, und "I", wenn es sich um ein Infoschild handelte. Die Fahrer drückten bei Warnschildern, die dynamische Szenen zeigten, im Schnitt 50 Millisekunden früher als bei statisch wirkenden. Bei einer Vollbremsung mit Tempo 100 kämen sie so knapp anderthalb Meter früher zum Stillstand.
Demnach scheinen Kinder im deutschen Straßenverkehr seit 2009 immerhin etwas besser geschützt zu sein. Denn das Schild, das auf spielende Kinder aufmerksam macht, zeigt heute rennende Figuren (siehe Foto) statt einer Mutter, die mit ihrem Kind an der Hand geht.
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