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Seuche: Ebola erreicht Mali und New York

Die Lage in Westafrika verschärft sich weiter, die Dunkelziffer an Ebolafällen in Sierra Leone könnte noch größer sein. Nun hofft die WHO auf einen Impfstoff ab Januar.
Ebolavirus

Ebola hat nun offenkundig auch erstmals Mali erreicht: Ein zweijähriges Mädchen, das zuvor in Guinea unterwegs war, wurde positiv auf das Virus getestet. Damit hat das Virus ein weiteres Land erreicht, was die Weltgesundheitsorganisation fürchtet. Denn viele Staaten in Westafrika gelten als schlecht auf den Ausbruch der Seuche vorbereitet, darunter auch Mali. Allerdings hat die WHO zuvor die Krise für den Senegal und Nigeria als beendet erklärt, nachdem dort seit mehr als drei Wochen keine weitere Infektion mit Ebola festgestellt wurde. Nun gelte es, schnell die Kontaktpersonen des Kindes in Mali unter Quarantäne zu stellen, um die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, so die Gesundheitsbehörden des Landes. In New York City wiederum musste sich ein Arzt mit Ebolaerkrankung ins Krankenhaus begeben: Er hatte zuvor für Ärzte ohne Grenzen im Notstandsgebiet gearbeitet und sich dort infiziert.

In Guinea, Sierra Leone und Liberia steigen die Fallzahlen wiederum weiterhin exponentiell an, warnt die WHO: Mindestens 10 000 gesicherte oder Verdachtsfälle sind nun offiziell bekannt, etwa 4900 Menschen sind bislang an der Seuche verstorben. Die Behörde geht allerdings von einer sehr hohen Dunkelziffer aus, da die Testlabors und Krankenhäuser der Region völlig überlastet sind. In einer Kolumne der größten Tageszeitung Sierra Leones wirft beispielsweise die Journalistin Sylvia Blyden der Regierung vor, die Todeszahlen zu schönen oder zumindest nicht akkurat zu erfassen. Bislang starben in dem Land offiziell etwa ein Drittel der Erkrankten an Ebola, doch könnte die Todesrate doppelt so hoch sein, weil mehr als 1100 Fälle einfach aus der Statistik verschwunden seien – nicht das erste Mal, dass Vorwürfe gegen über der Regierung laut wurden, sie verfälsche die Statistiken. Immerhin hofft die WHO nun, dass sie ab Januar Impfstoffe im Krisengebiet einsetzen kann: Derzeit liefen bereits in mehreren Ländern wie Deutschland erste Tests an Menschen, deren Ergebnisse im Dezember vorliegen sollen.

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