Ägypten: Echnatons Zeh wieder in Kairo
Auf die Worte folgte die Tat: Am 14. April 2010 unterzeichneten Schweizer Diplomaten ein Abkommen mit dem ägyptischen Staat zur Rückgabe illegal erworbener Objekte aus altägyptischer Zeit. Den Anfang macht der mumifizierte Zeh Echnatons, der in einer feierlichen Zeremonie an die ägyptischen Behörden übergeben wurde.
Er befand sich in der Obhut von Frank Rühli vom Swiss Mummy Project an der Universität Zürich, der den Zeh "dank persönlicher Kontakte" erhalten hatte – so ein Diplomat gegenüber AFP. Rühli führte Untersuchungen am Zeh durch – ohne dabei das empfindliche Gewebe zu zerstören.
Wie der Zeh einst in die Schweiz kam, ist unklar. Einem Gerücht zufolge soll er bereits 1907 bei der Öffnung der Grabkammer des Pharaos im Tal der Könige abhanden gekommen sein. Glaubt man einem anderen, dann hat die ägyptische Antikenverwaltung ihn 1968 dem britischen Forscher Ronald Harrison von der Liverpool University überlassen. Fest steht, dass Harrison und sein Team im Jahr 1969 einen Artikel dazu im Magazin "Nature" veröffentlichten. Dort belegten sie die Verwandtschaft des Toten mit Tutenchamun auf Basis von Antigen-Antikörper-Reaktionen – laut Harrisons Kollegen Connolly lieferte hierfür just der Zeh das nötige Gewebe.
Zahi Hawass, der Chef der ägyptischen Antikenbehörde, betonte die Wichtigkeit der Unterschrift aus Bern – die Schweiz galt lange als wichtiger Umschlagplatz für Objekte aus Raubgrabungen. Schon vor der Unterzeichnung hatten Schweizer Behörden in den letzten Jahren mit Ägypten kooperiert und Hunderte von altägyptischen Kunstgegenständen rückgeführt – etwa das "Auge von Amenhotep III.", das 1972 in Luxor gestohlen worden war und 2008 vom Baseler Kunstmuseum heraus gegeben wurde.
Claudia Reinert
Er befand sich in der Obhut von Frank Rühli vom Swiss Mummy Project an der Universität Zürich, der den Zeh "dank persönlicher Kontakte" erhalten hatte – so ein Diplomat gegenüber AFP. Rühli führte Untersuchungen am Zeh durch – ohne dabei das empfindliche Gewebe zu zerstören.
Wie der Zeh einst in die Schweiz kam, ist unklar. Einem Gerücht zufolge soll er bereits 1907 bei der Öffnung der Grabkammer des Pharaos im Tal der Könige abhanden gekommen sein. Glaubt man einem anderen, dann hat die ägyptische Antikenverwaltung ihn 1968 dem britischen Forscher Ronald Harrison von der Liverpool University überlassen. Fest steht, dass Harrison und sein Team im Jahr 1969 einen Artikel dazu im Magazin "Nature" veröffentlichten. Dort belegten sie die Verwandtschaft des Toten mit Tutenchamun auf Basis von Antigen-Antikörper-Reaktionen – laut Harrisons Kollegen Connolly lieferte hierfür just der Zeh das nötige Gewebe.
Zahi Hawass, der Chef der ägyptischen Antikenbehörde, betonte die Wichtigkeit der Unterschrift aus Bern – die Schweiz galt lange als wichtiger Umschlagplatz für Objekte aus Raubgrabungen. Schon vor der Unterzeichnung hatten Schweizer Behörden in den letzten Jahren mit Ägypten kooperiert und Hunderte von altägyptischen Kunstgegenständen rückgeführt – etwa das "Auge von Amenhotep III.", das 1972 in Luxor gestohlen worden war und 2008 vom Baseler Kunstmuseum heraus gegeben wurde.
Claudia Reinert
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