Hirnforschung: Egoshooter fördern Kontrastsehen
Ein Blick in die Spielzeugabteilung eines Kaufhauses lässt keinen Zweifel am momentanen Stellenwert der elektronischen Unterhaltungsmedien. Die Hersteller von Spielkonsolen wetteifern miteinander bei Prozessorleistung, Graphikbeschleunigung, Auflösung und Echtzeitdarstellung. So lassen sich mittlerweile auch komplexeste dreidimensionale Szenen nahezu wirklichkeitsgetreu erleben.
Diese realitätsnahe, visuelle Nachahmung der Umwelt fördert nicht nur den Spaß am Spiel, sondern sorgt auch für eine bessere Verarbeitung von visuellen Informationen im Gehirn. Das fanden nun Neurobiologen unter Daphne Bavelier an der University of Rochester (US-Bundesstaat New York) heraus, die Ihre Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe der Nature Neuroscience veröffentlichen. Allerdings muss es dafür besonders actionreich zugehen. Die Forscher ließen Probanden über neun Wochen hinweg 50 Stunden lang Egoshooter spielen. Für die Mitglieder der Vergleichsgruppe gab es ein graphisch genauso aufwendiges Strategiespiel. Bei den Versuchspersonen, die sich mit dem Egoshooter vergnügten, erhöhte sich die Kontrastsensitivität um bis zu 58 Prozent. Bei der Vergleichsgruppe trat kein solcher Effekt auf.
Kontrastsensitivität ist wichtig für das Sehen unter schlechten Lichtverhältnissen wie beim nächtlichen Autofahren. Eine Verbesserung durch Training galt bisher als unmöglich. Die Untersuchung von Bavelier zeigt nun einen Weg dazu auf. Im Durchschnitt verbesserte sich die Unterscheidung von Grautönen durch das Egoshooter-Spielen um 43 Prozent. Dieser Effekt war selbst zwei Jahre nach dem Training noch nachweisbar.
Egoshooter-Spiele haben vor allem nach den schrecklichen Amokläufen Jugendlicher in den letzten Jahren ein schlechtes Image – stehen sie doch im Verdacht, die Gewaltbereitschaft zu erhöhen. Ob die neuen Ergebnisse das aufwiegen erscheint fraglich. Vielleicht sollten sie dazu anregen, effektvolle Actionspiele zu entwickeln, bei denen etwas anderes als Gewalt im Vordergrund steht.
Christian Tack
Diese realitätsnahe, visuelle Nachahmung der Umwelt fördert nicht nur den Spaß am Spiel, sondern sorgt auch für eine bessere Verarbeitung von visuellen Informationen im Gehirn. Das fanden nun Neurobiologen unter Daphne Bavelier an der University of Rochester (US-Bundesstaat New York) heraus, die Ihre Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe der Nature Neuroscience veröffentlichen. Allerdings muss es dafür besonders actionreich zugehen. Die Forscher ließen Probanden über neun Wochen hinweg 50 Stunden lang Egoshooter spielen. Für die Mitglieder der Vergleichsgruppe gab es ein graphisch genauso aufwendiges Strategiespiel. Bei den Versuchspersonen, die sich mit dem Egoshooter vergnügten, erhöhte sich die Kontrastsensitivität um bis zu 58 Prozent. Bei der Vergleichsgruppe trat kein solcher Effekt auf.
Kontrastsensitivität ist wichtig für das Sehen unter schlechten Lichtverhältnissen wie beim nächtlichen Autofahren. Eine Verbesserung durch Training galt bisher als unmöglich. Die Untersuchung von Bavelier zeigt nun einen Weg dazu auf. Im Durchschnitt verbesserte sich die Unterscheidung von Grautönen durch das Egoshooter-Spielen um 43 Prozent. Dieser Effekt war selbst zwei Jahre nach dem Training noch nachweisbar.
Egoshooter-Spiele haben vor allem nach den schrecklichen Amokläufen Jugendlicher in den letzten Jahren ein schlechtes Image – stehen sie doch im Verdacht, die Gewaltbereitschaft zu erhöhen. Ob die neuen Ergebnisse das aufwiegen erscheint fraglich. Vielleicht sollten sie dazu anregen, effektvolle Actionspiele zu entwickeln, bei denen etwas anderes als Gewalt im Vordergrund steht.
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