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Wetter: Eher »heiße« Weihnachten

Gibt es weiße Weihnachten? Die Frage beschäftigt zumindest die Medien seit Wochen. Nun gibt es erste halbwegs sichere Tendenzen.
Hamburg im Regen

Alle Jahre wieder lautet die wichtigste Jahresendfrage: Gibt es weiße Weihnachten? Dabei stehen die Chancen dafür in weiten Teilen Deutschlands traditionell schlecht. Nur in einem von zehn Jahren dürfen sich Bewohner der west- und südwestdeutschen Flusstäler sowie des nordwestdeutschen Tieflandes über eine geschlossene Schneedecke freuen. Weiter nach Norden und im Nordosten steigen die Chancen auf 15 bis 25 Prozent; in den Mittelgebirgen ist es immerhin in jedem zweiten bis dritten Jahr möglich, eine überzuckerte Landschaft zu betrachten. Aber nur im Hochgebirge und den höchsten Lagen von Harz, Schwarzwald oder Bayerischem Wald hat man eine fast hundertprozentige Wahrscheinlichkeit, weiße Weihnachten zu feiern – zumindest laut Statistik des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Wahrscheinlicher ist dagegen ein anderes Szenario: das traditionelle Weihachtstau- oder -schmuddelwetter, je nach Standpunkt des Betrachters.

Und genau darauf läuft es in diesem Jahr auch wohl wieder hinaus, wie die ersten gesicherten Prognosen des DWD zeigen: Pünktlich zu Weihnachten erreicht demnach sehr milde Luft Mitteleuropa, und bei Höchsttemperaturen von bis zu 12 Grad Celsius schmelzen bis in die mittleren und höheren Lagen der Mittelgebirge die noch vorhandenen Schneereste dahin. Das Schneeintermezzo vom Wochenende bleibt also nur von kurzer Dauer. Nach dem Heiligabend gehen die Prognosen noch etwas auseinander und kündigt sich wieder etwas kältere Luft an, doch bleiben die Schneeaussichten im Westen und Südwesten auch dann noch mehr als mau. Nach Nordosten hin erhöhen sich dagegen etwas die Chancen auf winterliche Bedingungen. Frostig wird es am ehesten nachts im Bergland, und wer auf Flocken nicht verzichten will, muss Urlaub in den Alpen machen.

Die sich in den nächsten Tagen einstellende Wetterlage ist so typisch und kommt so regelmäßig vor, dass Meteorologen sie als klimatologische Singularität definieren: das in sieben von zehn Jahren auftretende Weihnachtstauwetter, das sich rund um den Heiligabend bis kurz vor Silvester einstellt. Diese milde und nasse Witterungsperiode folgt oft auf einen frühwinterlichen Kaltlufteinbruch mit Schnee, der dieses Jahr beispielsweise Ende November sowie Mitte Dezember auftrat. Dabei stoßen aus Westen bis Südwesten relative warme Luftmassen nach Mitteleuropa vor und verdrängen die kalte Luft nach Osten und Nordosten. Nicht selten geht dieses Wetter mit steigenden Pegeln an Bächen und Flüssen einher, die zum Regen auch Schmelzwasser aufnehmen müssen. Angesichts der langen Dürre 2018 und der weiterhin zu niedrigen Wasserstände an unseren Strömen ist die Gefahr in diesem Jahr allerdings eher gering.

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