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Doch nicht ausgestorben : Eier verspeisender Ruderfrosch nach 150 Jahren wiederentdeckt

In Indien entdecken Wissenschaftler eine Froschart, die lange als verschollen galt. Und deren Kaulquappen bizarre Nahrungsvorlieben pflegen, wie sich nun zeigte.
Männlicher Frankixalus jerdonii

In Indien sind Wissenschaftler um Sathyabhama Das Biju von der University of Dehli überraschend auf eine Froschart gestoßen, die Forscher fast 150 Jahre lang für ausgestorben gehalten hatten. Das letzte Exemplar der Art, die in Anlehnung an ihren Entdecker, den britischen Zoologen Thomas Jerdon, den Namen Polypedates jerondii erhielt und zur Familie der Ruderfrösche (Rhacophoridae) gehört, war 1870 gesichtet worden, wie "National Geographic" berichtet. Bei einem genaueren Vergleich mit anderen Ruderfroscharten kamen die Wissenschaftler außerdem zu dem Schluss, dass der wiederentdeckte Frosch eigentlich nicht Polypedates zuzurechnen ist, sondern den Vertreter einer ganz neuen Gattung darstellt: Frankixalus jerondii war geboren.

Frankixalus jerondii weist im Gegensatz zu den meisten anderen Froscharten ein paar Besonderheiten auf: So sind die Eier der Weibchen in Gel eingekapselt und werden bevorzugt an den Innenwänden von Baumlöchern abgelegt, in denen sich Wasser sammelt. Am bizarrsten ist aber sicher die Futtervorliebe der frisch geschlüpften Kaulquappen, die sich vermutlich ausschließlich von den unbefruchteten Eiern ihrer Mütter ernähren. Ob die Froschweibchen sich entsprechend ebenfalls dauerhaft in den Baumlöchern aufhalten oder nur von Zeit zu Zeit vorbeischauen, um Eiernachschub für die Kaulquappen abzulegen, ist noch unklar. Es wäre aber auch denkbar, dass sich mehrere Tiere in Gemeinschaften zusammenschließen, um die Versorgung des Nachwuchses zu gewährleisten. In jedem Fall, so glauben die Forscher, scheinen Frankixalus-Weibchen erstaunlich fürsorgliche Froschmütter zu sein.

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