Lebensgemeinschaften: Eigennützige Bakterien verhindern das Windsegeln von Spinnen
Eine Infektion mit Rickettsien-Bakterien hält Spinnen davon ab, sich mit der Hilfe von Spinnfäden durch die Luft weit zu verbreiten, berichten britische Forscher. Möglicherweise manipulieren die Bakterien das Verhalten ihrer Wirte gezielt, um sich in einer weniger verstreuten Population besser ausbreiten zu können, glauben Sara Goodacre von der University of East Anglia und ihre Kollegen.
Sara Goodacre und ihre Kollegen haben Zwergspinnen mit nebenwirkungsfreien Antibiotika behandelt, um sie von den Bakterieninfektionen zu befreien. Dann testeten sie behandelte und weiterhin mit Rickettsien infizierte Spinnen in einem Windkanal, der optimale Bedingungen für eine Luftfahrt der Spinnen simulierte. Die Analysen zeigten, dass nicht mit Rickettsien infizierte Spinnen deutlich häufiger die typische Startposition einnahmen, die dem Luftschiffen stets vorausgeht. Dies gelte allerdings nur für Weibchen. Ob die Tiere mit anderen Bakterien infiziert waren oder nicht, erwies sich dagegen als unerheblich.
Offenbar bremse eine Rickettsieninfektion demnach gezielt nur die typische Luftausbreitung weiblicher Spinnen über weite Distanzen, so die Forscher. Die allgemeine Fitness der Spinnen leide nicht unter der Rickettsieninfektion, kurze Distanzen zu Fuß legen auch infizierte Tiere weiterhin unbeeinträchtigt zurück. Ein Stopp der Arachniden-Aeronautik liege offenbar im Interesse der Bakterien: Je geschlossener die Spinnenpopulationen und je niedriger der genetische Austausch zwischen ihnen, desto stärker komme die Strategie der Bakterien zum Tragen, durch eine erhöhte Reproduktionsrate des Wirtsindividuums die eigene lokale Verbreitung zu gewährleisten. (jo)
Die von Goodacres Team untersuchte Zwergspinne Erigone atra verbreitet sich häufig per "Luftschiffen", also mit der Hilfe von Seidenfäden, die sie in den Wind hängt, um sich an andere Orte verwehen zu lassen und neue Lebensräume zu besiedeln. Ein hoher Prozentsatz der Spinnenpopulation ist in freier Wildbahn zudem von Rickettsien befallen. Diese Bakterien erhöhen die Reproduktionsrate der von ihnen infizierten Weibchen, um sich selbst besser ausbreiten zu können; sie werden nur von Weibchen auf Weibchen übertragen.
Sara Goodacre und ihre Kollegen haben Zwergspinnen mit nebenwirkungsfreien Antibiotika behandelt, um sie von den Bakterieninfektionen zu befreien. Dann testeten sie behandelte und weiterhin mit Rickettsien infizierte Spinnen in einem Windkanal, der optimale Bedingungen für eine Luftfahrt der Spinnen simulierte. Die Analysen zeigten, dass nicht mit Rickettsien infizierte Spinnen deutlich häufiger die typische Startposition einnahmen, die dem Luftschiffen stets vorausgeht. Dies gelte allerdings nur für Weibchen. Ob die Tiere mit anderen Bakterien infiziert waren oder nicht, erwies sich dagegen als unerheblich.
Offenbar bremse eine Rickettsieninfektion demnach gezielt nur die typische Luftausbreitung weiblicher Spinnen über weite Distanzen, so die Forscher. Die allgemeine Fitness der Spinnen leide nicht unter der Rickettsieninfektion, kurze Distanzen zu Fuß legen auch infizierte Tiere weiterhin unbeeinträchtigt zurück. Ein Stopp der Arachniden-Aeronautik liege offenbar im Interesse der Bakterien: Je geschlossener die Spinnenpopulationen und je niedriger der genetische Austausch zwischen ihnen, desto stärker komme die Strategie der Bakterien zum Tragen, durch eine erhöhte Reproduktionsrate des Wirtsindividuums die eigene lokale Verbreitung zu gewährleisten. (jo)
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben