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Beobachtungstipp: Eine Mondfinsternis zum Apollo-Jubiläum

Passend zum 50. Jahrestag des Starts von Apollo 11 zum Mond, am 16. Juli 2019, lädt unser kosmischer Nachbar zu einem Himmelsspektakel ein, das sich am besten mit einem Fernglas beobachten lässt: eine partielle Mondfinsternis.
Die totale Mondfinsternis im Jahr 2011

Um 22:01 Uhr MESZ, vielerorts noch in der späten Dämmerung, beginnt der tief im Süden im Sternbild Schütze stehende Vollmond in seinem nordöstlichen Teil wie angebissen auszusehen: Er ist bereits in den Kernschatten der Erde eingetreten. Der größte Bedeckungsgrad von 66 Prozent wird gegen 23:31 Uhr MESZ erreicht.

Ein Drittel des Vollmondes verfehlt diesmal den Kernschatten der Erde. Auf den ersten Blick glaubt man daher, eine fünf Tage alte Mondsichel zu sehen, die seltsamerweise mit dem Rücken zum Südhorizont weist. In einem Fernglas erkennen Sie jedoch sofort, dass sie nicht die gewohnte Hell-dunkel-Grenze aufweist, denn anders als bei der echten Mondsichel werfen die Krater und Gebirge hier keine Schatten. Die unweit des Mondes stehenden Sterne des Schützen erscheinen während der maximalen Verfinsterung viel deutlicher – und 7,5 Grad nordwestlich leuchtet der Ringplanet Saturn.

Der Verlauf der partiellen Mondfinsternis am 16. Juli 2019 | Am Abend des 16. Juli 2019 findet eine partielle Mondfinsternis statt. Dabei taucht der Mond zu maximal 66 Prozent in den Kernschatten der Erde ein.

Bei klarer Luft zeigt Ihr Fernglas das schwache, schmutzig-rötliche Leuchten im verfinsterten Teil des Mondes besonders gut. Unser Trabant erscheint hier keinesfalls pechschwarz, denn Sonnenlicht, das zunächst die Erdatmosphäre durchläuft, wird hier gestreut. Auf diese Weise gelangt ein kleiner Teil des vorwiegend rötlichen Lichts in den Kernschatten der Erde hinein und trifft den Mond.

Um 01:00 Uhr MESZ endet das eindrucksvolle Schauspiel so lautlos, wie es begann; auch der Nordwesten der Mondscheibe hat sich nun dem Kernschatten entzogen. Erst um 02:18 Uhr MESZ hat der Erdtrabant auch den Halbschatten gänzlich verlassen, aber dessen Präsenz ist schon gegen 01:30 Uhr MESZ kaum noch zu erahnen.

Bei der Beobachtung bietet ein einfaches Fernglas gegenüber einem Teleskop einen großen Vorteil, denn es erlaubt das Sehen mit beiden Augen. So lassen sich – eine reflexfreie Optik vorausgesetzt – zartere Kontraste auf dem Mond wahrnehmen als mit dem einäugigen Sehen und gleichzeitig auch große Helligkeitsunterschiede überbrücken. Mit dem Fernglas wird eine Mondfinsternis zu einem unvergleich­lichen Erlebnis – und am 16. Juli ist es wieder so weit!

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