Ausreißer-Sterne: Ein ausgerissener Stern pflügt durch den interstellaren Staub
Im sichtbaren Licht erscheint der Stern Zeta Ophiuchi im Sternbild Schlangenträger (lateinisch: Ophiuchus) als ein schwach leuchtender roter Stern. Ein ganz anderes Bild offenbart sich hingegen im Infrarotbereich, wie die NASA mit einer Aufnahme des Infrarot-Weltraumteleskops WISE, dem Wide-field Infrared Survey Explorer, veranschaulicht (siehe Bild). Zeta Ophiuchi entpuppt sich als äußerst massereicher, heißer, leuchtkräftiger, blauer Stern, der sich mit hoher Geschwindigkeit den Weg durch Staub- und Gaswolken bahnt. Er weist die zwanzigfache Masse der Sonne auf und leuchtet 65 000-mal so stark.
Wahrscheinlich war der durch das All pflügende Stern einst Teil eines Doppelsternsystems. Als sein Partnerstern als Supernova explodierte und seine Masse zum größten Teil verlor, war Zeta Ophiuchi plötzlich von seiner Anziehungskraft befreit und schoss als Ausreißer, englisch runaway star, wie eine Kugel mit 24 Kilometer pro Sekunde davon. Wäre er nicht von so viel Staub umgeben, gehörte er zu den hellsten Sternen am Himmel und erschiene dem Auge blau.
Wegen seiner extremen Masse und Energie lebt Zeta Ophiuchi getreu dem Motto "lebe schnell, stirb jung". Bereits jetzt hat der Schnellläufer-Stern die Hälfte seiner äußerst kurzen Lebenszeit, die wohl nur etwa acht Millionen Jahre dauern wird, hinter sich. Die Sonne wird im Vergleich zehn Milliarden Jahre alt und hat ebenfalls die Hälfte ihrer Lebensdauer erreicht. Sterben wird Zeta Ophiuchi einst wie sein ehemaliger Partnerstern in einer heftigen Explosion als Supernova.
Rasante Bewegung verursacht bogenförmige Stoßwelle
Auffallend im Infrarotbild von Zeta Ophiuchi sind die Farben der umgebenden interstellaren Gas- und Staubwolken. Am Rand des Bilds und im Hintergrund erscheint der Staub ruhig und grün leuchtend, vage an Nordlichter erinnernd. In der Nähe von Zeta Ophiuchi, dem blauen Stern im Zentrum der Aufnahme, sind die Wolken heller und röter. Die starke ultraviolette Strahlung, die der Stern abgibt, erhitzt den Staub und lässt ihn im Infraroten heller leuchten.
Ins Auge sticht die helle gekrümmte Erscheinung oberhalb von Zeta Ophiuchi. Die Bewegungsrichtung des Ausreißers verläuft im Bild von rechts unten nach links oben. Auf seiner rasanten Bahn werden das Gas und der Staub vom Sternwind aus dem Weg geschoben. Direkt vor dem Stern drückt der Wind das Gas so stark zusammen, dass es im Infraroten extrem hell zu leuchten beginnt und eine bogenförmige Stoßwelle verursacht. Diese Erscheinung bleibt im sichtbaren Licht gänzlich verborgen. Erst Infrarotaufnahmen wie das hier gezeigte Bild des WISE-Teleskops werfen ein neues Licht auf die interstellaren Vorgänge, die vom Schnellläufer Zeta Ophiuchi verursacht werden.
Rahel Heule
Wahrscheinlich war der durch das All pflügende Stern einst Teil eines Doppelsternsystems. Als sein Partnerstern als Supernova explodierte und seine Masse zum größten Teil verlor, war Zeta Ophiuchi plötzlich von seiner Anziehungskraft befreit und schoss als Ausreißer, englisch runaway star, wie eine Kugel mit 24 Kilometer pro Sekunde davon. Wäre er nicht von so viel Staub umgeben, gehörte er zu den hellsten Sternen am Himmel und erschiene dem Auge blau.
Wegen seiner extremen Masse und Energie lebt Zeta Ophiuchi getreu dem Motto "lebe schnell, stirb jung". Bereits jetzt hat der Schnellläufer-Stern die Hälfte seiner äußerst kurzen Lebenszeit, die wohl nur etwa acht Millionen Jahre dauern wird, hinter sich. Die Sonne wird im Vergleich zehn Milliarden Jahre alt und hat ebenfalls die Hälfte ihrer Lebensdauer erreicht. Sterben wird Zeta Ophiuchi einst wie sein ehemaliger Partnerstern in einer heftigen Explosion als Supernova.
Rasante Bewegung verursacht bogenförmige Stoßwelle
Auffallend im Infrarotbild von Zeta Ophiuchi sind die Farben der umgebenden interstellaren Gas- und Staubwolken. Am Rand des Bilds und im Hintergrund erscheint der Staub ruhig und grün leuchtend, vage an Nordlichter erinnernd. In der Nähe von Zeta Ophiuchi, dem blauen Stern im Zentrum der Aufnahme, sind die Wolken heller und röter. Die starke ultraviolette Strahlung, die der Stern abgibt, erhitzt den Staub und lässt ihn im Infraroten heller leuchten.
Ins Auge sticht die helle gekrümmte Erscheinung oberhalb von Zeta Ophiuchi. Die Bewegungsrichtung des Ausreißers verläuft im Bild von rechts unten nach links oben. Auf seiner rasanten Bahn werden das Gas und der Staub vom Sternwind aus dem Weg geschoben. Direkt vor dem Stern drückt der Wind das Gas so stark zusammen, dass es im Infraroten extrem hell zu leuchten beginnt und eine bogenförmige Stoßwelle verursacht. Diese Erscheinung bleibt im sichtbaren Licht gänzlich verborgen. Erst Infrarotaufnahmen wie das hier gezeigte Bild des WISE-Teleskops werfen ein neues Licht auf die interstellaren Vorgänge, die vom Schnellläufer Zeta Ophiuchi verursacht werden.
Rahel Heule
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