News: Ein Blick auf die allerersten Sterne
Ein Team, das von dem Kosmologen Michael Norman vom National Center for Supercomputing Applications in Urbana-Champaign (Illinois) geleitet wurde, hat nun den entscheidenden Schritt geschafft. Wie die Forscher bei einem Treffen der American Physical Society berichteten, verwendeten sie ein Verfahren namens adaptive mesh refinement. Das Programm verkleinert dabei den Ausschnitt nur in den Bereichen, in denen sich Klumpen bilden, und vergrößert gleichzeitig die Auflösung. Auf diesem Weg gelang es den Wissenschaftlern, das Anwachsen der nebulösen Bereiche bis zur Bildung dichterer Regionen, die in der Lage sind, Sterne hervorzubringen, zu verfolgen. Die Simulationen zeigen, daß die meisten dieser Gebiete einige hundert Male massereicher waren als unsere Sonne. Ein Bruchteil dieser Masse kollabierte zu Sternen, sagt Norman.
Die meisten der Sterne waren Riesensterne, die schnell lebten und früh erstarben, indem sie ihren nuklearen Brennstoff in wenigen Millionen Jahren aufbrauchten. Dann dehnten sie sich aus und verteilten die schweren Elemente ihrer Kerne wie Kohlenstoff, Sauerstoff und Eisen im Kosmos. Es könnte sein, daß Turbulenzen für die Teilung einiger Gaswolken und somit für die Bildung kleinerer Sterne gesorgt haben könnten. Einige dieser Sterne könnten klein genug gewesen sein, um bis heute zu überleben, da sie wesentlich sparsamer mit ihrem Brennstoff umgehen als Sterngiganten. "Das ist zwar möglich, aber wir haben nur Hinweise dafür, daß die meisten der ersten Sterne sehr massereich waren", bemerkt Norman.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 26.3.1998
"Kosmischer Kreißsaal"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 23.10.1997
"Sternengeburt mit kosmischen Feuerwerk"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum der Wissenschaft Spezial 1994, Seite 28
"Die Entstehung der Elemente"
(nur für Heft-Abonnenten online zugänglich)
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