Der Sternenhimmel im Mai: Ein Blick auf Messiers Galaxien
Venus, Jupiter und Merkur bereiten ihre beste Sichtbarkeitsphase des ganzen Jahres vor, während weit außerhalb des Sonnensystems einige helle Galaxien auf Ihren Besuch warten.
![Sternenhimmel Sternenhimmel](https://static.spektrum.de/fm/912/f2000x857/37033.367847.jpg)
© NASA / spektrumdirekt (Ausschnitt)
© Astronomie Heute (Ausschnitt)
Der Sternenhimmel im Mai 2007 | Himmelsanblick in der ersten Mai-Hälfte gegen Mitternacht (MESZ), in der zweiten Monatshälfte gegen 23 Uhr MESZ.
Ein schönes Beispiel ist die Sombrero-Galaxie M 104 im Süden der Jungfrau an der Grenze zum Raben, die wir von der Kante, als »edge-on«, sehen. Mit vierzig Millionen Lichtjahren Entfernung hat sie an unserem Himmel eine Ausdehnung von 8 × 3 Bogenminuten. Das kontrastreiche Exemplar 8. Größe lässt sich mit hohen Vergrößerungen problemlos beobachten. Drehen Sie einmal richtig auf, dann werden Sie erkennen, dass wir bei M 104 nicht exakt auf die Kante schauen. Eine Staubspur verläuft als Krempe des Sombreros gleich südlich des deutlich abgegrenzten Galaxienkerns und begrenzt sie entlang ihrer Südflanke. Der spitze Südrand und der dicke Bulge sind schon gut im Sechszöller erkennbar. Der äußere Halo läuft seidenweich aus.
© Ekhard Slawik (Ausschnitt)
Der Große Bär | Der Große Bär steht fern der Milchstraße, daher können wir hier tief ins Universum blicken.
Planeten im Mai
© Astronomie Heute (Ausschnitt)
Venus im Mai | Die Mondsichel am 17. zu erwischen, ist schon fast Hochleistungssport. Merkur dient in diesem Fall als Aufsuchhilfe, dreieinhalb Grad weiter links und ein bisschen höher.
Das leicht gewölbte Planetenscheibchen überspannt 18 Bogensekunden und wird mit sinkendem Abstand zur Erde immer größer.
Saturn erwartet Sie im Löwen, ein ganzes Stück links oberhalb der Venus. Die Ringwelt 0,5ter Größe ist immer einen Blick wert und geht erst lange nach Mitternacht unter.
Merkur durchläuft seine obere Konjunktion am 3. Mai. Den Rest des Monats verbringt er damit, seine beste Abendsichtbarkeit des Jahres anzusteuern, auf die wir uns Anfang Juni freuen dürfen. Während der zweiten Monatshälfte finden Sie den winzigen Planeten weit unterhalb der Venus im Westnordwesten. Nehmen Sie ihn um den 28. Mai ins Visier, wenn sein fast acht Bogensekunden breites Scheibchen im Teleskop geformt ist wie der Mond im ersten Viertel. Er ist zwar deswegen von – 1. auf 0. Größe verblasst, doch hält er sich bei Sonnenuntergang rund zwanzig Grad über dem Horizont auf und bleibt noch fast zwei Stunden in Sicht. Mars löst sich im Wassermann schnell aus der Morgendämmerung, dabei sinkt seine Helligkeit bis zum Monatsende langsam auf 0,8te Größe.
Jupiter ist der helle Suchscheinwerfer im Südosten. Er geht mit –2,5ter Größe im Süden des Schlangenträgers ("Ophiuchus"«) auf, kurz nach Antares im Skorpion. Um die Monatsmitte ist das schon bald nach Einbruch der Nacht. Wie bei Venus fängt für Jupiter gerade die beste Beobachtungszeit des Jahres an; seine Opposition ist nur noch einen Monat hin. Das Scheibchen des Gasgiganten kommt auf 45 Bogensekunden. Das ist weit mehr als bei jedem anderen Planeten. Der Mond zieht an ihm in der ersten Woche vorbei. Interessanter ist da der Ein-Grad-Vorbeiflug am Stern Pi Scorpii am Morgen des 4. Mai.
© S&T / AH (Ausschnitt)
Sucherkarte Vesta | Die Karte zeigt die Bewegung von Vesta am Himmel. Ihre retrograde Bewegung begann am 21. April. Ihre Helligkeit dürfte 5,3te Größe übersteigen, sie ist somit bei guten Bedingungen mit bloßem Auge zu sehen. Zum Vergleich ist Hipparcos 80793 markiert, dieser Stern hat 5,6te Größe.
Die Abenddämmerung des 17. ist eine Herausforderung: Der Abstand des Monds von der Sonne beträgt lediglich 14 Grad und nur 1,5 Prozent der Scheibe sind als Sichel zu sehen. Merkur etwas weiter links hilft beim Suchen.
© Astronomie Heute (Ausschnitt)
Planetenlauf im Mai 2007 | Die Monatspanoramen zeigen die Phasen und Positionen des Monds im Mai 2007. Die Pfeile kennzeichnen die Bewegungen von Sonne und Planeten von Monatsanfang bis -ende. Die untere Leiste gibt die ungefähre Ortszeit an, wenn der darüberliegende Bereich zur Monatsmitte im Süden steht.
© astronomie heute
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