News: Ein Einsturzkrater auf dem Mars
Die Marsoberfläche ist von vielen Kratern gezeichnet. Die meisten von ihnen sind Einschlagkrater, die beim Aufschlag eines Asteroiden oder Kometen entstanden. Gelegentlich ist aber ein rundes Loch im Marsboden nicht auf unsanften Besuch aus dem All zurückzuführen.
Auf diesem Bild der Tharsis-Region im Gebiet der Tractus Fossae, das mit der HIRISE-Kamera der US-Raumsonde Mars Reconnissance Orbiter entstand, ist ein schwarzer Fleck sichtbar. Um den Schatten einer aufragenden Geländeformation kann es sich hierbei nicht handeln, da die Sonne zum Aufnahmezeitpunkt rund 30 Grad über dem Horizont stand. Bei dem dunklen Objekt handelt es sich vielmehr um ein Loch mit rund 250 Meter Durchmesser. Die Dunkelheit in seinem Innern weist auf eine große Tiefe hin.
Allerdings ist die HIRISE-Kamera sehr empfindlich und kann somit Licht ins Dunkel bringen. Durch eine extreme Kontrastanhebung im Computer lässt sich im Inneren des tiefen Lochs der Boden erkennen, dabei erscheint die viel hellere Umgebung weiß, sie ist "ausgebrannt". Der Helligkeitsunterschied ist so groß, dass sich das Bild nicht im vollen Graustufenumfang darstellen lässt. Für die Beleuchtung des Bodens reicht das Streulicht vom rechten Rand des Kraters.
Aus dem Bild lässt sich ermitteln, dass dieser Krater etwa 150 Meter tief ist und praktisch senkrechte Wände wie ein Schacht aufweist. Deshalb werden solche Strukturen auch als Schachtkrater und englisch pit crater bezeichnet. Auf seinem Grund liegen Felsbrocken und feiner Staub, oben links, etwa gegen 10 Uhr, ist die dunkle Spur einer kürzlich abgegangenen Staublawine sichtbar.
Dieser Krater ist nicht durch den Einschlag eines kleinen Himmelskörpers entstanden, sondern bildete sich durch den Einsturz einer Lavadecke. Die gesamte Tharsis-Region auf dem Mars ist vulkanischen Ursprungs, unter anderem befinden sich hier die vier größten und höchsten Vulkane des Sonnensystems, darunter der Olympus Mons.
Über mehrere Milliarden Jahre hinweg kam es im Tharsis-Gebiet immer wieder zu Vulkanausbrüchen. Mächtige Lavaströme flossen über die Landschaft und bauten dabei einen bis zu neun Kilometer hohen "Buckel" auf. In den Lavaströmen bildeten sich oft Lavahöhlen, da die äußeren Schichten rasch abkühlen und dabei erstarren, während die Lava darunter gut vor Wärmeverlust geschützt weiterfließt.
Flaut die vulkanische Aktivität ab und nimmt der Nachschub an Lava ab, so können diese unterirdischen Lavakanäle allmählich leerlaufen, eine Höhle bleibt zurück. Ist deren Decke instabil, so kann sie teilweise einbrechen, wobei ein charakteristischer Einsturzkrater, eine Doline, entsteht. Typisch hierfür ist das Fehlen von Kraterwällen, die jeden Einschlagkrater umgeben und die meist große Tiefe dieser Strukturen.
Manche Marsforscher spekulieren, dass diese Einsturzkrater Zugänge zu den Lavahöhlen bieten könnten, allerdings ist in diesem Fall keine Spur von einer Höhle sichtbar. Es wäre denkbar, dass sich in den Lavahöhlen Gase und Wasser halten könnten, die als interessante Ziele für spätere bemannte Marsexpeditionen in Betracht kämen.
Eine derartige natürliche Höhle ließe sich mit relativ geringem Aufwand zu einem wohnlichen Quartier ausbauen. Auch böte eine solche Behausung Schutz vor den Auswirkungen starker Sonneneruptionen, deren hochenergetische Strahlung von der dünnen Marsatmosphäre kaum abgeschirmt wird, wodurch zukünftige Astronauten auf der Marsoberfläche in Lebensgefahr geraten könnten.
Tilmann Althaus
Auf diesem Bild der Tharsis-Region im Gebiet der Tractus Fossae, das mit der HIRISE-Kamera der US-Raumsonde Mars Reconnissance Orbiter entstand, ist ein schwarzer Fleck sichtbar. Um den Schatten einer aufragenden Geländeformation kann es sich hierbei nicht handeln, da die Sonne zum Aufnahmezeitpunkt rund 30 Grad über dem Horizont stand. Bei dem dunklen Objekt handelt es sich vielmehr um ein Loch mit rund 250 Meter Durchmesser. Die Dunkelheit in seinem Innern weist auf eine große Tiefe hin.
Allerdings ist die HIRISE-Kamera sehr empfindlich und kann somit Licht ins Dunkel bringen. Durch eine extreme Kontrastanhebung im Computer lässt sich im Inneren des tiefen Lochs der Boden erkennen, dabei erscheint die viel hellere Umgebung weiß, sie ist "ausgebrannt". Der Helligkeitsunterschied ist so groß, dass sich das Bild nicht im vollen Graustufenumfang darstellen lässt. Für die Beleuchtung des Bodens reicht das Streulicht vom rechten Rand des Kraters.
Aus dem Bild lässt sich ermitteln, dass dieser Krater etwa 150 Meter tief ist und praktisch senkrechte Wände wie ein Schacht aufweist. Deshalb werden solche Strukturen auch als Schachtkrater und englisch pit crater bezeichnet. Auf seinem Grund liegen Felsbrocken und feiner Staub, oben links, etwa gegen 10 Uhr, ist die dunkle Spur einer kürzlich abgegangenen Staublawine sichtbar.
Dieser Krater ist nicht durch den Einschlag eines kleinen Himmelskörpers entstanden, sondern bildete sich durch den Einsturz einer Lavadecke. Die gesamte Tharsis-Region auf dem Mars ist vulkanischen Ursprungs, unter anderem befinden sich hier die vier größten und höchsten Vulkane des Sonnensystems, darunter der Olympus Mons.
Über mehrere Milliarden Jahre hinweg kam es im Tharsis-Gebiet immer wieder zu Vulkanausbrüchen. Mächtige Lavaströme flossen über die Landschaft und bauten dabei einen bis zu neun Kilometer hohen "Buckel" auf. In den Lavaströmen bildeten sich oft Lavahöhlen, da die äußeren Schichten rasch abkühlen und dabei erstarren, während die Lava darunter gut vor Wärmeverlust geschützt weiterfließt.
Flaut die vulkanische Aktivität ab und nimmt der Nachschub an Lava ab, so können diese unterirdischen Lavakanäle allmählich leerlaufen, eine Höhle bleibt zurück. Ist deren Decke instabil, so kann sie teilweise einbrechen, wobei ein charakteristischer Einsturzkrater, eine Doline, entsteht. Typisch hierfür ist das Fehlen von Kraterwällen, die jeden Einschlagkrater umgeben und die meist große Tiefe dieser Strukturen.
Manche Marsforscher spekulieren, dass diese Einsturzkrater Zugänge zu den Lavahöhlen bieten könnten, allerdings ist in diesem Fall keine Spur von einer Höhle sichtbar. Es wäre denkbar, dass sich in den Lavahöhlen Gase und Wasser halten könnten, die als interessante Ziele für spätere bemannte Marsexpeditionen in Betracht kämen.
Eine derartige natürliche Höhle ließe sich mit relativ geringem Aufwand zu einem wohnlichen Quartier ausbauen. Auch böte eine solche Behausung Schutz vor den Auswirkungen starker Sonneneruptionen, deren hochenergetische Strahlung von der dünnen Marsatmosphäre kaum abgeschirmt wird, wodurch zukünftige Astronauten auf der Marsoberfläche in Lebensgefahr geraten könnten.
Tilmann Althaus
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