News: Ein eiskalter Inka-Segen für die Forschung
Die Mumien könnten sich für die Forscher als wahre Glücksfund erweisen. Röntgenaufnahmen zeigen, daß die inneren Organe der Kinder noch intakt sind. Sie könnten somit Hinweise auf Krankheiten und die damalige Ernährung liefern, sagt David Hunt, Biologe am Smithsonian Institution in Washington. Nach Hunts Aussage zerstört Austrocknung die Zellen. Auch nach einer Rehydrierung liefern sie höchstens verzerrte Aussagen über die physische Verhältnisse. Sollten die gefundenen Mumien intakte rote Blutzellen aufweisen, fügt der Forscher hinzu, dann könnten die Wissenschaftler mit einem vollständigeren Satz von Substanzen arbeiten, als es bei ausgetrockneten Mumien möglich ist. Dies würde eine Suche nach genetischen Verwandschaftsbeziehungen zur lebenden Bevölkerung und nach Erregern heutiger Krankheiten erleichtern.
Zusammen mit den jungen Opfern wurden eine Fülle von Artefakten begraben: gefärbte Textilien, Töpferwaren, von denen einige Lebensmittel enthielten, silberne Statuetten, Muscheln und Gold. Der unberührte Zustand der Fundstätte deutet darauf hin, daß seit den Inkas niemand mehr die Opferstelle betreten hat – ein weiterer Glücksfall für die Forscher.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 29.9.1998
"Sonnenritual der Inkas erhellt"
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