Fremde Sonnensysteme: Ein Exoplanet mit Saturnringen?
Der 420 Lichtjahre entfernte Stern 1SWASP J140747.93-394542.6 im Sternbild Zentaur weist einen Begleiter auf, der offenbar von einem dichten Ringsystem ähnlich wie Saturn umgeben ist. Der Begleiter passiert von uns aus gesehen bei jedem Umlauf sein Zentralgestirn und sorgt bei seinem Transit für eine langanhaltende starke Verdunkelung. Noch ist nicht klar, ob es sich bei dem Begleiter um einen Braunen Zwerg oder einen massereichen Planeten handelt. Ein Brauner Zwerg ist ein Stern, dessen Masse nicht ausreicht, um in seiner Kernzone das Verschmelzen von Wasserstoff zu Helium, die Energiequelle der meisten Sterne, in Gang zu bringen.
Rasch konnten die Forscher eine zirkumstellare Scheibe um das Zentralgestirn als Verursacher ausschließen, so dass sie nun vermuten, dass ein Begleitobjekt von einem ausgedehnten Ringsystem umgeben ist, dass vor dem Zentralstern vorüber zieht. Es muss sich um ein Ringsystem aus Staub und größeren Brocken handeln, das sich über mehrere zehn Millionen Kilometer um den Begleiter herum erstreckt. Es ist offenbar eine gigantische Variante des Ringplaneten Saturn in unserem Sonnensystem. Das Sternsystem ist mit einem Alter von nur 16 Millionen Jahren noch sehr jung, so dass die Anwesenheit von ausgedehnten dichten Staubscheiben nicht ungewöhnlich ist.
Die zwischenzeitlichen Aufhellungen während der Verfinsterung des Zentralgestirns weisen auf Lücken im Ringsystem des Begleiters hin, durch die das Sternlicht hindurchscheinen kann. Diese Lücken sind möglicherweise Hinweise auf noch kleinere Objekte, die den Begleiter umkreisen. Derzeit hat das Forscherteam vier Ringe nachgewiesen. Ob es sich bei den Verursachern der Lücken um Monde oder Planeten handelt, hängt davon ab, ob das Objekt mit den Ringen ein Planet oder Stern ist. Auf jeden Fall plant das Forscherteam weitere Beobachtungen, um mehr über die Natur dieses ungewöhnlichen Himmelskörpers herauszufinden.
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