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Weltraumteleskop Kepler: Ein extrasolarer Planet kleiner als Merkur

Kepler-37b

Inzwischen ist klar, dass es in der Milchstraße nur so von extrasolaren Planeten wimmelt. Und mit immer besseren Teleskopen lassen sich nicht nur immer mehr, sondern auch immer kleinere Exoplaneten aufspüren. Mit Daten des Weltraumteleskops Kepler entdeckten Astronomen um Thomas Barclay vom Ames Research Center der NASA in Moffett Field, US-Bundesstaat Kalifornien, nun den bisher winzigsten bekannten Exoplaneten: Kepler-37b fällt deutlich kleiner aus als Merkur und ist damit erstmals kleiner als alle Planeten unseres Sonnensystems.

Planeten um Kepler-37 im Vergleich | Zwei der drei Planeten, die den Stern Kepler-37 umkreisen, sind kleiner als unser Heimatplanet, während der dritte etwa doppelt so groß ist wie die Erde.

Zusammen mit mindestens zwei anderen Himmelskörpern umkreist der kleine Exoplanet den rund 215 Lichtjahre von der Erde entfernten Stern Kepler-37. Von uns aus betrachtet bedecken die drei Himmelskörper bei jedem Umlauf kurzzeitig ihren sonnenähnlichen Mutterstern und verdunkeln ihn dadurch minimal. Die Stärke und Dauer dieser periodischen Helligkeitsschwankungen haben Barclay und sein Team nun in einem Zeitraum von mehr als zweieinhalb Jahren verfolgt. Ihre Daten verglichen sie mit theoretischen Modellen des Sternsystems und konnten so auf die Eigenschaften der drei Transitplaneten schließen.

Der Durchmesser von Kepler-37b entspricht demnach nur rund dreißig Prozent des Erddurchmessers – damit ist er nur wenig größer als der irdische Mond. Als innerster der drei bislang bekannten Planeten im System umrundet Kepler-37b sein Zentralgestirn in nur 13 Tagen. Wegen der relativen Nähe zum Stern schätzt das Team seine Oberflächentemperatur auf mehr als 400 Grad Celsius. Eine derart heiße Oberfläche sowie die extrem geringe Größe lässt Barclay und seine Kollegen mutmaßen, dass es sich bei Kepler-37b sehr wahrscheinlich um einen Gesteinsplaneten ohne Atmosphäre und Wasser handelt, ähnlich Merkur.

Der Nachweis eines einzigen winzigen Exoplaneten reiche zwar nicht aus, um deren Häufigkeit zu berechnen, so die Autoren. Doch bestärke der Fund die Annahme, dass die Planetenhäufigkeit mit abnehmendem Durchmesser exponentiell ansteige. Die beiden weiter außen liegenden Planeten, Kepler-37c und Kepler-37d, weisen einen rund drei Viertel beziehungsweise doppelt so großen Radius auf wie die Erde.

Seit März 2009 überwacht das Weltraumteleskop Kepler in einem 105 Quadratgrad großen Himmelsareal die Helligkeit von mehr als 150 000 Sternen. Ziel der Mission soll vor allem sein, Gesteinplaneten wie unsere Erde in der lebensfreundlichen oder habitablen Zone um sonnenähnliche Sterne aufzuspüren und deren Häufigkeit abzuschätzen.

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