Direkt zum Inhalt

News: Ein geologisches Fossil – der Saturnmond Rhea

Der mittelgroße Saturnmond Rhea enthüllt dem Betrachter eine geologisch alte Oberfläche aus der Frühzeit des Sonnensystems. Mit Bildern wie der hier gezeigten Falschfarbenaufnahme möchte man der Geschichte des Eismonds auf die Spur kommen.
Saturnmond Rhea in Falschfarben
Die Raumsonde Cassini nahm das nebenstehende Bild von Rhea am 17. Januar 2007 aus einer Entfernung von rund 457000 Kilometern auf, die kleinsten Details auf dieser Aufnahme sind etwa drei Kilometer groß. Das Falschfarbenkomposit besteht aus drei Farbauszügen im grünen Licht, im Ultravioletten und im Infraroten.

Auffällig ist die Zweiteilung der südlichen Hemisphäre von Rhea. Während im Norden blaue und violette Farbtöne die Szene dominieren, zeigen sich in der Nähe des Südpols am unteren Rand eher gelblich-grüne Regionen. Die Ursachen für diese Farbunterschiede sind noch nicht verstanden. Die Wissenschaftler des Kamerateams von Cassini vermuten jedoch, dass sich hier Unterschiede in der Korngröße des Oberflächenmaterials von Rhea wiederspiegeln, die das auftreffende Licht in auf verschiedenartige Weise zurückwerfen.

Mit einem Durchmesser von 1528 Kilometern ist Rhea einer der mittelgroßen Saturnmonde und etwa halb so groß wie unser Mond. Ihre mit 1,2 Gramm pro Kubikzentimeter eher geringe mittlere Dichte weist darauf hin, dass sie zum größten Teil aus Wassereis mit geringen Beimengungen aus Silikatmineralen und organischem Material aufgebaut ist. Die Oberfläche besteht aus fast reinem Wassereis, das bei den sehr tiefen Temperaturen im Saturnsystem so fest wie normales Gestein ist.

Sieht man sich die Oberfläche genauer an, so stellt man fest, dass sie von einer großen Zahl von Einschlagkratern übersät ist. Tatsächlich sind sie so häufig, dass zwischen ihnen kein Platz mehr ist und sie sich gegenseitig überlagern. Daher spricht man hier auch von einer gesättigten Oberfläche, denn bei einem neuen Einschlag würden ältere Krater zerstört werden. Eine derartige Oberfläche bedeutet aber auch ein hohes geologisches Alter. Für Rhea kann man annehmen, dass ihre Oberfläche zum größten Teil älter als vier Milliarden Jahre ist.

TA

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Artikel zum Thema

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.