News: Ein guter Boden muß krümeln
Drei Jahre später beschäftigte sich Matthias Rillig von der Carnegie Institution of Washington in Stanford, Kalifornien, mit der Frage, ob Erdreich, das höheren Kohlendioxid-Konzentrationen ausgesetzt ist, auch mehr Glomalin und demzufolge auch mehr Klümpchen enthält. Für seine Forschung untersucht er Bodenproben aus zwei vorangegangen, in Kalifornien durchgeführten, Studien zur weltweiten Klimaerwärmung. Dabei hatten Wissenschaftler die Proben unterschiedlichen Konzentrationen von Kohlendioxid – vom vorindustrielle Niveau bis fast zur dreifachen Menge – ausgesetzt. Das Ergebnis: In beiden Studien erhöhte sich die Krümeligkeit des Bodens mit der Zunahme des Kohlendioxidniveaus. "Es gibt Tausende von Untersuchungen, die sich mit den Effekten höherer Kohlendioxid-Konzentration auf das Ökosystem der Pflanzen beschäftigen," sagt Rilling, "aber das ist wirklich die erste Studie, die zeigt, daß es auch Auswirkungen auf die Struktur des Erdreichs hat." ( Nature vom 12. August 1999).
Diese Entdeckungen wirft wichtige Fragen über den Zusammenhang zwischen den Veränderungen in der Atmosphäre und dem Ökosystem Erdreich auf, sagt Michael Miller vom Argonne National Laboratory bei Chicago. Er gibt aber auch zu bedenken, daß diese Ergebnisse, die sich nur auf zwei Bodenproben aus Kalifornien stützen, schwer zu verallgemeinern sind. Interessant ist für ihn jedoch auch die Überlegung, ob eine Zunahme der Klümpchen im Erdreich nicht umgekehrt einen Anstieg des Kohlendioxids in der Atmosphäre bewirken könnte, einfach weil mehr Kohlenstoff in der Erde gelagert ist. "Wir wissen viel über das, was über der Erde passiert, aber wir wissen kaum, was sich darunter tut."
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