News: Ein kleiner Blitz im großen Meteorenschauer
Der technische Angestellte Brian Cudnik von der Rice University suchte den Mond nach schwachen Lichtblitzen ab, die von Meteoriten-Einschlägen auf der Oberfläche zeugten. Schließlich wurde sein Warten belohnt: Mit seinem 36cm-Teleskop sah Cudnik etwa in der Mitte der unbeleuchteten Mondhälfte einen kurzen Lichtschein. Nach seiner Schätzung war das Aufflackern ungefähr so hell wie ein Stern der vierten Größenklasse.
Cudnik verständigte sofort David Dunham, den Präsidenten der International Occultation Timing Association, damit dieser die Beobachtung prüfen und bestätigen konnte. Dunham hatte den Vorgang nicht nur beobachtet, sondern sogar mit seinem 13cm-Teleskop und einer angeschlossenen Videokamera aufgezeichnet. Auf zwei Bildern des Filmes ist der Blitz zu sehen. Einmal entspricht seine Helligkeit der dritten und gleich darauf der achten Helligkeitsklasse.
Die Wissenschaftler sind sich recht sicher, daß der Lichtblitz auf den Einschlag eines Meteoriten der Leoniden zurückzuführen ist. Das Maximum des Meteorensturms war ungefähr um 2 Uhr Weltzeit erreicht. Der Mond folgte der Erde jedoch mit drei Stunden Verzögerung durch den Gesteinsgürtel. Und genau um 4 Uhr, 46 Minuten und 15 Sekunden Weltzeit hatte Dunham den Blitz registriert – ziemlich dicht am Höhepunkt der Leoniden also.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 17.11.1999
"Sternschnuppen hinter Wolken" - Spektrum Ticker vom 11.6.1999
"Die Ausschweifungen des Mondes"
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