News: Ein Kleinplanet auf Abwegen
Mit Hilfe des Sloan Digital Sky Survey (SDSS) stießen Forscher um Andrew Becker an der University of Washington auf den Himmelskörper 2006 SQ372, der sich auf seiner stark exzentrischen Umlaufbahn bis zu 240 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernen kann. Er benötigt für einen Sonnenumlauf rund 22500 Jahre.
Eigentlich waren die Astronomen auf der Suche nach weit entfernten Supernovae, mit denen sie die Expansionsrate des Universums näher bestimmen wollten. Dafür nutzten sie die Messdaten des SDSS, der in den Jahren 2005 bis 2007 ein Himmelsareal von der tausendfachen Größe des Vollmonds durchmusterte.
Die Forscher fanden den 50 bis 100 Kilometer großen Himmelskörper auf Bildern, die im Jahr 2006 aufgenommen wurden, und konnten ihn im Nachhinein auch auf Aufnahmen aus den Jahren 2005 und 2007 nachweisen. Derzeit befindet sich 2006 SQ372, so die vorläufige Registernummer, rund 3,6 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt. Dies entspricht dem 24-Fachen des mittleren Abstands von der Erde zur Sonne, oder 24 Astronomischen Einheiten (AE). 2006 SQ372 durchläuft also gerade seinen geringsten Abstand zur Sonne und ist schon wieder dabei, in die eisigen Weiten jenseits der Umlaufbahn des äußersten Planeten Neptun vorzustoßen.
In rund 11000 Jahren wird 2006 SQ372 seinen sonnenfernsten Punkt erreichen, dann ist er rund 1600 Mal weiter von der Sonne entfernt als die Erde. 2006 SQ372 ist nicht der erste Himmelskörper, der auf einer derart exotischen Bahn entdeckt worden ist. Im Jahr 2003 stieß ein Forscherteam auf den Himmelskörper (90377) Sedna, der ebenfalls auf einer stark exzentrischen Bahn die Sonne in rund 12000 Jahren umrundet und sich dabei bis zu 975 AE entfernen kann. Allerdings ist Sedna mit einem Durchmesser von mindestens 1200 Kilometern sehr viel größer als 2006 SQ372 und könnte demnächst zu einem Zwergplaneten oder Plutoiden aufgewertet werden.
Das Forscherteam vermutet, dass 2006 SQ372 durch einen dichten Vorbeiflug an Uranus oder Neptun in seine derzeitige Bahn geschleudert wurde und ursprünglich ein mittelgroßes Mitglied des Kuipergürtels jenseits der Neptunumlaufbahn war. Eine andere Möglichkeit wäre, dass sowohl Sedna als auch 2006 SQ372 ehemalige Mitglieder der noch viel weiter entfernten Oortschen Wolke sind, die durch Schwerkraftstörungen durch vorbeiziehende Nachbarsterne in Richtung Sonne abgelenkt wurden. Sie gerieten daraufhin in den Einflussbereich der beiden äußersten Planeten Neptun und Uranus.
TA
Die Forscher fanden den 50 bis 100 Kilometer großen Himmelskörper auf Bildern, die im Jahr 2006 aufgenommen wurden, und konnten ihn im Nachhinein auch auf Aufnahmen aus den Jahren 2005 und 2007 nachweisen. Derzeit befindet sich 2006 SQ372, so die vorläufige Registernummer, rund 3,6 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt. Dies entspricht dem 24-Fachen des mittleren Abstands von der Erde zur Sonne, oder 24 Astronomischen Einheiten (AE). 2006 SQ372 durchläuft also gerade seinen geringsten Abstand zur Sonne und ist schon wieder dabei, in die eisigen Weiten jenseits der Umlaufbahn des äußersten Planeten Neptun vorzustoßen.
In rund 11000 Jahren wird 2006 SQ372 seinen sonnenfernsten Punkt erreichen, dann ist er rund 1600 Mal weiter von der Sonne entfernt als die Erde. 2006 SQ372 ist nicht der erste Himmelskörper, der auf einer derart exotischen Bahn entdeckt worden ist. Im Jahr 2003 stieß ein Forscherteam auf den Himmelskörper (90377) Sedna, der ebenfalls auf einer stark exzentrischen Bahn die Sonne in rund 12000 Jahren umrundet und sich dabei bis zu 975 AE entfernen kann. Allerdings ist Sedna mit einem Durchmesser von mindestens 1200 Kilometern sehr viel größer als 2006 SQ372 und könnte demnächst zu einem Zwergplaneten oder Plutoiden aufgewertet werden.
Das Forscherteam vermutet, dass 2006 SQ372 durch einen dichten Vorbeiflug an Uranus oder Neptun in seine derzeitige Bahn geschleudert wurde und ursprünglich ein mittelgroßes Mitglied des Kuipergürtels jenseits der Neptunumlaufbahn war. Eine andere Möglichkeit wäre, dass sowohl Sedna als auch 2006 SQ372 ehemalige Mitglieder der noch viel weiter entfernten Oortschen Wolke sind, die durch Schwerkraftstörungen durch vorbeiziehende Nachbarsterne in Richtung Sonne abgelenkt wurden. Sie gerieten daraufhin in den Einflussbereich der beiden äußersten Planeten Neptun und Uranus.
TA
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.