Erdmond: Ein langlebiges Mondmagnetfeld
Der Erdmond gilt als ein geologisch seit langem toter Himmelskörper, was ihm auch die Bezeichnung "Museumswelt" eingebracht hat, da er sich nur noch durch äußere Einflüsse geringfügig verändert. Aber in seiner Jugend war der Mond sehr aktiv. In dieser frühen Phase erzeugte sein kleiner Kern aus geschmolzenem Eisen und Nickel ein Magnetfeld ähnlich jenem der Erde, das den ganzen Himmelskörper umgab. Bislang waren die Planetenforscher davon ausgegangen, dass der Kern vor rund 4,2 Milliarden Jahren durch Abkühlung erstarrte, wodurch das lunare Magnetfeld zusammenbrach und verschwand. Nun fand eine Forschergruppe um Erin K. Shea vom Massachusetts Institute of Technology in einer Mondgesteinsprobe Belege dafür, dass der Mond noch vor 3,7 Milliarden Jahren ein eigenes Magnetfeld besaß.
Das neue Resultat gewannen die Wissenschaftler um Shea aus einer Mondgesteinsprobe, die von den Astronauten der ersten Mondlandung Apollo 11 im Juli 1969 im Mare Tranquillitatis aufgesammelt wurde. Es ist ein Basalt, ein vulkanisches Ergussgestein, dass vor mehreren Milliarden Jahren als Lava an die Oberfläche gelangte. Die Forscher konnten sein Erstarrungsalter mit 3,7 Milliarden Jahren bestimmen, das Gestein entstand also rund 800 Millionen Jahre nach der Bildung von Erde und Mond vor 4,5 Milliarden Jahren.
Obwohl die untersuchte Mondgesteinsprobe schon vor rund 43 Jahren auf dem Erdtrabanten eingesammelt wurde, lassen sich aus der Analyse mit fortgeschrittenen Messverfahren noch immer interessante neue Erkenntnisse über den Erdtrabanten gewinnen. Bislang wurde nur etwa ein Drittel der von den Apollo-Astronauten eingesammelten rund 400 Kilogramm Mondgestein eingehend studiert, der Rest ist kommenden Forschergenerationen vorbehalten. Nachschub vom Mond ist in der nächsten Zeit mangels Raumflügen leider nicht zu erwarten.
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