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Immunisierung: Ein Mittel gegen Erdnussallergien gefunden?

Erdnüsse gehören zu den gefährlichsten Allergenen und sind oft für schwere anaphylaktische Schocks verantwortlich. Ein neuer Therapieansatz scheint nun zu helfen.
Erdnüsse

Verglichen etwa mit Heuschnupfen sind Erdnussallergien relativ selten – zwischen einem und drei Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen –, doch können schon geringste Erdnussspuren in der Nahrung heftige Körperreaktionen bis hin zu einem tödlichen anaphylaktischen Schock auslösen. Bislang gab es zudem noch keinen Therapieansatz wie Hyposensibilisierungen, wie man sie von anderen Allergenen kennt. Doch das könnte sich nun laut "Guardian" ändern. Demnach gelang es australischen Medizinern um Mimi Tang vom Murdoch Childrens Research Institute mit ihrem Behandlungsansatz, dass 80 Prozent der teilnehmenden Probanden ihre Erdnussallergie letzten Endes überwunden hatten.

Über 18 Monate hinweg hatten die Forscher 30 betroffenen Kindern täglich eine bestimmte Menge an Erdnussproteinen verabreicht. Zusätzlich nahmen die Kinder probiotische Bakterien des Typs Lactobacillus rhamnosus ein, wobei diese Dosis im Laufe der Therapie langsam gesteigert wurde. Im Schnitt entsprach die geschluckte Bakterienmenge rund 20 Kilogramm Jogurt pro Tag: So viel Jogurt hätte man essen müssen, um auf die gleiche Menge Bakterien zu kommen. Am Ende konnten vier von fünf Kindern Erdnüsse essen, ohne dass ihr Körper darauf reagierte. Nachfolgestudien sollen nun klären, ob die Wirkung dauerhaft anhält oder ob die Erdnussallergie im Laufe der Zeit zurückkehrt. Tang warnte allerdings eindringlich davor, die Immuntherapie selbst vorzunehmen: Viele der Kinder zeigten zwischenzeitlich allergische Reaktionen, die behandelt werden mussten.

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