News: Ein Netz aus Einbahnstraßen
Wie die Forscher um Ravi Kumar vom IBM Almaden Laboratory auf der International World Wide Web Conference berichteten, die vom 15. bis 19. Mai 2000 in Amsterdam stattfindet, weisen 24 Prozent der Seiten Links auf, die wieder in Richtung des Kerns führen. Weitere 24 Prozent sind Endstationen, auf die man durch Verknüpfungen aus dem Kern heraus stößt, während zusätzlich 22 Prozent völlig isoliert vom Kern sind oder in sich geschlossene Inseln von Freunden oder speziellen Interessengruppen darstellen. Damit führen 46 Prozent der Internetseiten ins Nichts.
Die Ergebnisse unterstützen den Befund einer Untersuchung von Inktomi, bei der 1,4 Milliarden Webseiten ausgewertet wurden. "Etwa 30 Prozent der 1,4 Milliarden einzelnen Seiten im Web sind Müll oder computergeneriert und Sachen, die keinen interessieren", erklärt Joe Frost, der Marketingleiter von Inktomi.
Das alles steht in krassem Widerspruch zu einer Studie von Alberto-László Barabási von der University of Notre-Dame, wonach einzelne Webseiten maximal 19 Maus-Clicks auseinander sein sollen. Tatsächlich – und die Erfahrung hat wohl auch jeder schon gemacht – führen eben viele Links ins Daten-Nirwana 404 – file not found, während andere Seiten, obwohl vorhanden, nie gefunden werden.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 27.2.2000
"Keine Angst vor der Ähnlichkeit" - Spektrum Ticker vom 18.11.1999
"Vier Millionen surfen täglich – aber warum?"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 13.9.1999
"Es bleibt eben doch ein Dorf"
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