News: Ein Puzzle aus Licht
Eine Reihe weiterer Experimente wies auf eine Erklärung hin. Offensichtlich gleitet das Licht auf einer "elektromagnetischen Fähre" durch die Löcher: auf schwingenden Magnetfeldern im Silberfilm, genannt Oberflächenplasmonen. Ein Hinweis war die Entdeckung der Gruppe, daß Licht ähnliche Löcher nicht passierte, wenn es sich um nicht-leitende Stoffe handelte. In Metallen sind die Elektronen indes beweglich, so daß Licht, das in der Nähe eines Loches auf die Oberfläche fällt, die Elektronen zum Schwingen bringt. Dieser "Elektronentanz" bildet wiederum Plasmonen, die durch das Loch wandern und das Licht auf der anderen Seite des Films irgendwie wiederherstellen.
Der Effekt ist jedoch nur bei bestimmten Wellenlängen zu beobachten, je nach Größe und Abstand der Löcher. Deshalb könnten die kleinen Siebe als Lichtfilter eingesetzt werden, sagt Ebbesen. Roy Sambles von der University of Exeter in Großbritannien, der von der Entdeckung so beeindruckt war, daß er selbst weiter in diese Richtung forschen will, fügt hinzu, daß es möglich sein müßte, einen einstellbaren Filter herzustellen, indem man dem Metallfilm eine Schicht Flüssigkristalle hinzufügt. Wenn die flüssigen Kristalle gezwungen sind, sich unter dem Einfluß eines elektrischen Feldes in einer Reihe anzuordnen, so müßten dadurch die Plasmonen und somit auch die Wellenlängen beeinflußbar sein. Diese Wirkung könnte für Kommunikations-Technologien und lichtbetriebene Computer nutzbar gemacht werden. "Die Spannung kontrollierbar zu machen, wäre ziemlich aufregend", sagt Sambles.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.