Quasare oder "quasistellare Objekte" sind die hellen Zentren aktiver Galaxien, in denen sich ein massereiches Schwarzes Loch befindet. Von ihm aufgesaugte Materie sammelt sich wegen der Erhaltung des Drehimpulses zunächst in einer flache Scheibe um dieses Loch herum. Senkrecht zu ihr entweichen Teile der heißen Gasmassen in zwei durch Magnetfelder gebündelten Strahlen, den Jets. Weist einer davon in unsere Richtung, so erscheint er als bläulicher Punkt, der sehr viel heller leuchtet als der Rest der Galaxie und diese völlig überstrahlt.
Quasar mit gespiegelter Galaxie | Der Quasar SDSS J0013+1523 wirkt durch seine große Masse als Gravitationslinse für eine weit entfernte Hintergrundgalaxie. Er selbst erscheint hier als hellblauer Fleck; die zwei schwachen rötlichen Flecken unmittelbar neben ihm sind die beiden Spiegelbilder der Galaxie.
Bislang sind zahlreiche Fälle bekannt, wo eine im Vordergrund befindliche, normale Galaxie mit ihrer Schwerkraft das Licht eines weit dahinter liegenden Quasars bündelt und wie eine schlechte Linse teilweise als Kreuze oder sogar geschlossene Lichtbögen stark verzerrt abbildet. Ein Forscherteam um Frederic Courbin an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne wollte nun das Umgekehrte finden. Deshalb suchte es in der Datenbank des Sloan Digital Sky Survey (SDSS) nach Quasaren, die in ihren Spektren Hinweise auf Galaxien enthielten.
Dabei stach das Objekt SDSS J0013+1523 besonders hervor, weshalb das Team Beobachtungszeit beim Zehn-Meter-Keck-Teleskope auf dem Mauna Kea (Hawaii) beantragte. Tatsächlich zeigten die Bilder und Spektren, dass der Quasar als Gravitationslinse wirkt. Mit einer Rotverschiebung von 0,12 ist er rund 1,6 Milliarden Lichtjahre von uns entfernt, während die Distanz zur Hintergrundgalaxie rund 7,5 Milliarden Lichtjahre beträgt.
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