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News: Ein schwerer Treffer

Als die Erde vor 65 Millionen Jahren von einem riesigen Meteoriten getroffen wurde, bedeutete dies nicht nur das Ende für die Dinosaurier und viele andere Tierarten. Der Brocken schlug einen Krater von 200 Kilometern Durchmesser, verursachte einen massiven Erdrutsch am amerikanischen Kontinentalrand und zerstörte ein Gebiet vom Nordosten Mexikos bis zu der heutigen Golfküste der Vereinigten Staaten.
"Bis heute wußte man wenig über die Auswirkungen des Einschlags auf den Kontinentalrand, der dem Krater am nächsten liegt – direkt nördlich von Yucatán", sagte Timothy Bralower, Professor für Geologie an der University of North Carolina in Chapel Hill. "Da es vor so langer Zeit geschah, kann man den Krater nicht einmal mehr aus der Luft oder aus dem Weltraum sehen."

In einer Studie, die in der Aprilausgabe 1998 von Geology veröffentlicht wird, berichten Bralower und seine Kollegen über Hinweise darauf, daß durch den Einschlag Teile des Yucatán-Kontinentalrandes in das Meer abrutschten.

"In Sediment-Proben, die während des Ocean Drilling Program vom Kontinentalfuß gewonnen wurden, fanden wir Fragmente verschiedener Fels- und Fossilienarten aus unterschiedlichen Epochen, die den Gesteinsschichten aus verschiedenen Schichten des Randes entsprachen", sagte Bralower. Die Bruchstücke waren mit winzigen, rundgeschmolzenen Felskügelchen vermischt, die aus der Einschlagstelle herausgeschleudert wurden, erzählte er. Diese Kügelchen sind direkte Beweise eines Einschlags.

"Die Druckwelle zerschmetterte große Brocken an der Kante des Kontinentalrandes, die dann buchstäblich in die Tiefen des Ozeans rutschten", sagte Bralower. Dies löste riesige Untersee-Lawinen aus, die sich mit Geschwindigkeiten bis zu mehreren hundert Kilometern in der Stunde durch den Golf von Mexiko bis in die Karibik ausbreiteten. "Wir finden dieselbe Mischung von Fossilien, Felsen und Kügelchen in Haiti und im Zentrum der Karibik. Das deutet darauf hin, daß die Untersee-Lawinen große Entfernungen zurücklegten."

Die Geologen können die Möglichkeit nicht ausschließen, daß auch andere Kontinentalränder durch den Stoß einstürzten und daß die Lawinen aus mehreren Quellen stammen, räumt Bralower ein. Seiner Ansicht nach ist aber klar, daß der Einschlag gewaltige Auswirkungen auf die Topographie des Golfs von Mexiko hatte. Zu den spektakulärsten Folgen des Erdrutsches, durch den plötzlich Milliarden Liter Wasser verdrängt wurden, gehörten riesige Flutwellen, welche die Küstengebiete um den Golf überschwemmten.

Wissenschaftler benannten das Ereignis, das man mit dem Einschlag einer Kanonenkugel in einen Ententeich vergleichen kann, nach dem Krater in Yucatán den Chicxulub-Einschlag. Bralower und seine Kollegen titulierten die Mischung aus Mikrofossilien, Felsfragmenten und durch den Einschlag erzeugten Materialien, die sie untersuchten, als "Kreidezeit-Tertiär-Grenz-Cocktail."

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