News: Ein Spiegel für Hitzewellen
Bis John Joannopoulos vom Massachusetts Institute of Technology und sein Team eine Idee hatten (Science vom 27. November 1998): Die Verwendung von Materialien mit stark unterschiedlichen Brechungsindizes, damit breit gestreutes Licht, also auch Strahlen mit großem Einfallswinkel, gebrochen werden kann. Es sollte möglich sein, indem man einen starken Brechungsindex für die oberste Schicht wählt, die einfallenden Strahlen so zu brechen, daß sie durch die Grenzflächen zwischen den folgenden Schichten reflektiert werden. Bevor die Wissenschaftler aber das Experiment wagten, berechneten sie mit Hilfe mathematischer Modelle, welche Schichtdicken sie benötigten und welchen Brechungsindex die jeweiligen Schichten haben müssen, damit es funktioniert.
Das Forscher-Team setzte die Schichten abwechselnd aus Tellur, einem transparenten Element mit einem äußerst hohen Brechungsindex, und Polystorol, einem Kunststoff mit geringem Brechungsindex, zusammen – Tellur immer als oberste Schicht. Die sandwichartig angeordneten Schichten reflektierten das Infrarotlicht, egal welchen Einfallswinkel es hatte. "Das erstaunliche ist, daß wir an etwas, das schon seit Ewigkeiten studiert worden war, noch etwas Neues entdeckten", meinte Joannopoulos. Er glaubt, daß solche dielektrischen Spiegel Infrarot-Lichtleiter abgeben könnten, die effizienter wären als die gegenwärtig benutzten Glasfaserleiter. "Man rollt das Ganze zu einer Röhre zusammen, und das Licht kann durch die Luft in der Röhre wandern, ohne irgendwelche Verluste."
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