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Beobachtungstipp: Ein Sternschnuppenausbruch am 22. November?

Vielleicht kommt es am Morgen des 22. November gegen 5:50 Uhr MEZ zu einem kurzen Ausbruch des Sternschnuppenstroms der Alpha-Monocerotiden mit vielen Meteoren. Die eventuelle Aktivität wird maximal etwa eine Stunde dauern.
Eine Illustration von mehreren Sternschnuppen/Boliden vor einem Sternenhimmel.

Am frühen Morgen des 22. November 2019 gegen 5:50 Uhr MEZ könnte es zu einer kurzen stark erhöhten Aktivität des Sternschnuppenstroms der Alpha-Monocerotiden kommen, so die Vorhersage der beiden Meteorforscher Peter Jenniskens von der NASA und Esko Lyytinen. Die Forscher vermuten, dass bis zu 400 Sternschnuppen innerhalb von einer Stunde am Himmel über dem südlichen Horizont zu sehen sein könnten, falls ihre Prognose eintrifft. Unter optimalen Bedingungen, also einem dunklen Himmel abseits künstlicher Beleuchtung und natürlich klarer Sicht, könnten bis zu sieben Meteore pro Minute sichtbar werden.

Im Jahr 1995 war es schon einmal zu einem kurzen Aktivitätsausbruch gekommen, der seinerzeit nur etwa eine halbe Stunde dauerte. Computersimulationen weisen nun darauf hin, dass der Staubstrom im Sonnensystem, der für die Alpha-Monocerotiden verantwortlich ist, in den Jahren 2017 und 2020 der Erdbahn besonders nahekommt. Allerdings befindet sich dann unser Heimatplanet nicht vor Ort. Jedoch könnten die Partikel des Staubstroms über einen größeren Bereich verteilt sein, so dass am Morgen des 22. November 2019 erheblich mehr Meteore als üblich zu sehen sein könnten. Allerdings ist die Prognose prinzipiell unsicher, so dass man nicht zu viel erwarten sollte.

Benannt sind die Alpha-Monocerotiden nach dem Sternbild Einhorn (lateinisch: Monoceros), aus dessen Umfeld die Meteore am Himmel auszutreten scheinen. Der Austrahlungspunkt, der so genannte Radiant, befindet sich in der Nähe des hellen Sterns Prokyon im Sternbild Kleiner Hund nicht weit entfernt vom hellsten Stern am Himmel, Sirius im Sternbild Großer Hund. Die nachfolgende Karte gilt für den 22. November 2019 um 5:50 Uhr MEZ und einen Beobachtungsort bei 50 Grad nördlicher Breite und 10 Grad östlicher Länge, ziemlich in der Mitte Deutschlands.

Alpha-Monocerotiden am Himmel 22.11.19 | Blick nach Südwesten zum Ausstrahlungspunkt der Alpha-Monocerotiden am Himmel 22.11.19 um 5:50 Uhr MEZ. Quelle: Stellarium

Für die Beobachtung benötigen Sie keine Instrumente, sondern Sie sollten sich einen ruhigen Platz suchen, vielleicht dick gegen die Kälte eingepackt auf einer Liege, und ihren Blick in südliche Richtung lenken. Gönnen Sie Ihren Augen Zeit, sich an die Dunkelheit anzupassen und genießen Sie das Schauspiel. Sie können auch eine Kamera mit Weitwinkelobjektiv aufstellen und Langzeitbelichtungen vornehmen. Bei einem eventuellen Sternschnuppenausbruch wird es dann auf Ihren Bildern von Meteorspuren nur so wimmeln. Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall viel Spaß bei der Beobachtung!

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