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News: Ein zweiter Zusatz für den Jungbrunnen

Krebszellen wissen genau, was sie tun müssen, um unsterblich zu werden. Auch Biologen und Mediziner kämen gerne hinter das Geheimnis. Einmal, um erfolgreich gegen den Krebs vorgehen zu können, und zum anderen, damit ihre Laborkulturen länger wachsen. Nach dem Enzym Telomerase haben sie nun ein zweites Enzym gefunden, das ebenfalls daran beteiligt ist, den Lebensfaden der Zelle nach jeder Teilung wieder zu verlängern.
Am Ende der Chromosomen befinden sich Abschnitte, die Telomere genannt und bei jeder Zellteilung ein Stück kürzer werden. Sobald ein Telomer aufgebraucht ist, stirbt die Zelle. Das Enzym Telomerase wirkt diesem natürlichen Tod entgegen, indem es die verlorengegangene DNA immer wieder ersetzt. Das erhält jung und gewährleistet Zellen im Prinzip Unsterblichkeit.

Auf der Suche nach weiteren Enzymen, die Telomere reparieren können, haben Susan Smith, Titia de Lange und ihre Kollegen von der Rockefeller University in New York City nach Substanzen gesucht, die mit dem Protein TRF1 wechselwirken. Von diesem TRF1 ist bekannt, daß es an Telomere bindet. Sie entdeckten dabei das Enzym Tankyrase (Science vom 20. November 1998). Ein Teil davon erinnerte sie stark an das ungewöhnliche Enzym Poly(Adenosindiphosphatribose)polymerase (PARP), das an der natürlichen DNA-Reparatur beteiligt ist.

Anschließend zeigten die Wissenschaftler, daß die Tankyrase an sich selbst und ihre Zielproteine Ketten des Moleküls ADP-Ribose hängt. Unter anderem modifiziert das Enzym auch TRF1, das daraufhin von der DNA der Chromosome abläßt, so daß die Telomerase ungehindert an die Arbeit gehen kann. Daraus schlossen die Forscher, daß die Tankyrase anscheinend an der Unsterblichkeit der Krebszellen beteiligt ist.

Allerdings ist es noch zu früh, um zu sagen, ob Tankyrase ein geeignetes Ziel für die Tumorbehandlung darstellt. Er müssen die Wissenschaftler genauer wissen, wie die komplexen Abläufe des biologischen Jungbrunnens aussehen.

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