Galaxien: Ein zweites Schwarzes Loch im Zentrum?
Um die wirbelnden Sterne einer Galaxie beieinander zu halten, bedarf es einer enormen Gravitationskraft - nur Schwarze Löcher von extremer Masse sind dazu in der Lage. Auch im Zentrum der Milchstraße befindet sich so ein Schwergewichtler. Und offenbar ist er nicht alleine: Ein zweites Schwarzes Loch kreist offenbar im Herzen unserer Galaxis und verschlingt ganze Sternhaufen.
Gerade einmal drei Jahre liegt es zurück, dass Astronomen nachweisen konnten, was die Myriaden Sterne der Milchstraße daran hindert, in den Tiefen des Weltraums zu verschwinden: Ein gigantisches Schwarzes Loch, das etwa drei Millionen Mal so viel Masse wie die Sonne in sich vereint, zerrt mit ungeheuren Gravitationskräften an jedem großen und kleinen Objekt. Was ihm zu nahe kommt, verschwindet in dem Sog. Nur was weit genug entfernt ist und sich schnell genug bewegt, um ausreichend Fliehkräfte aufzubringen, kann sich auf stabilen Bahnen um das Zentrum bewegen. Auch die Sonne wandert so seit Milliarden Jahren um das Sagittarius A* genannte Schwarze Loch im Sternbild Schütze.
Die Entdeckung des Schwarzen Loches kommt unerwartet, löst aber zugleich ein altes Rätsel der Astronomie. Obwohl Sagittarius A* im Zentrum der Milchstraße mit seiner Schwerkraft die Bildung neuer Sterne aus Staub und Gas unmöglich macht, gibt es in seiner Nähe auffallend viele große Sterne. Woher stammen sie? Vermutlich, so spekulieren die Wissenschaftler, entstehen diese Sterne in größerer Entfernung und geraten irgendwann in den Gravitationssog des mittleren Schwarzen Loches. Das zieht sie mit sich mit, verschlingt einige Sterne selbst und führt die übrigen in die Nähe seines größeren Cousins. Auf diese Weise liefert es ständig Nachschub. Das Bild von IRS 13E zeigt nach dieser Theorie die restlichen sieben Sterne eines früher umfassenderen Sternenhaufens.
Nur gut, dass die Sonne weit draußen in einem Spiralarm der Milchstraße liegt. So können wir Menschen auf der Erde das interessante, aber gefährliche Geschehen im Zentrum von einem sicheren Platz aus mit unseren Teleskopen verfolgen.
Nun sieht es so aus, als sei Sagittarius A* nicht alleine. Astronomen um Jean-Pierre Maillard vom Institut für Astrophysik in Paris haben mit den Infrarot-Teleskopen des Gemini-Observatoriums auf Hawaii die Lichtquelle IRS 13E genauer untersucht und dabei erstaunliche Entdeckungen gemacht: Anstelle eines einzigen Objekts fanden die Wissenschaftler gleich sieben große Sterne, die sich auf einem Raum mit nur 0,065 Lichtjahre Durchmesser drängen. Zum Vergleich: Von der Sonne aus sind es ganze 4,3 Lichtjahre bis zu ihrem nächsten Nachbarstern. Außerdem bewegen sich alle sieben Riesensterne in IRS 13E gemeinsam mit einer Geschwindigkeit von rund 280 Kilometern pro Sekunde in westliche Richtung. Beides – die Kompaktheit des Sternenhaufens und seine Bewegung – lässt sich nur mit einem weiteren Schwarzen Loch erklären. Unter Zuhilfenahme von Daten, die mit anderen Teleskopen gewonnen wurden, konnten Maillard und seine Kollegen sogar die ungefähre Masse des Objekts bestimmen: 1300 Sonnenmassen – für Schwarze Löcher die Mittelgewichtsklasse.
Die Entdeckung des Schwarzen Loches kommt unerwartet, löst aber zugleich ein altes Rätsel der Astronomie. Obwohl Sagittarius A* im Zentrum der Milchstraße mit seiner Schwerkraft die Bildung neuer Sterne aus Staub und Gas unmöglich macht, gibt es in seiner Nähe auffallend viele große Sterne. Woher stammen sie? Vermutlich, so spekulieren die Wissenschaftler, entstehen diese Sterne in größerer Entfernung und geraten irgendwann in den Gravitationssog des mittleren Schwarzen Loches. Das zieht sie mit sich mit, verschlingt einige Sterne selbst und führt die übrigen in die Nähe seines größeren Cousins. Auf diese Weise liefert es ständig Nachschub. Das Bild von IRS 13E zeigt nach dieser Theorie die restlichen sieben Sterne eines früher umfassenderen Sternenhaufens.
Nur gut, dass die Sonne weit draußen in einem Spiralarm der Milchstraße liegt. So können wir Menschen auf der Erde das interessante, aber gefährliche Geschehen im Zentrum von einem sicheren Platz aus mit unseren Teleskopen verfolgen.
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