News: Eine 400 Jahre alte Supernova in der Großen Magellanschen Wolke
Mit einer speziellen Aufnahmetechnik gelingt es Astronomen, Supernovae ausfindig zu machen, die bereits vor mehreren Jahrhunderten aufleuchteten. Fündig wurden sie jetzt in unserer kosmischen Nachbarschaft.
Ein Forscherteam um Armin Rest vom Cerro Tololo Inter-American Observatory in Chile untersuchte in der Großen Magellanschen Wolke (LMC) eine Supernova, die sich bereits vor rund 400 Jahren ereignete. Zu sehen ist dieses Ereignis noch heute dank so genannter Lichtechos. Als der Stern damals explodierte, sandte er seine Lichtwellen in alle Himmelsrichtungen aus. Ein Teil davon traf auf ihrem Weg durch den Weltraum auf Ansammlungen von interstellarer Materie und wurde in Richtung der Erde reflektiert. Da dieses Licht aber eine längere Strecke zurücklegen musste, um uns zu erreichen, kommt es erst jetzt auf der Erde an – Jahrhunderte nachdem die eigentliche Lichtwelle der Explosion die Erde erreichte – und kann von empfindlichen Geräten registriert werden. Spektroskopische Analysen der Echos geben Auskunft über die Art der Explosion und die Eigenschaften des Vorgängersterns.
Rest und sein Team fanden heraus, dass es sich hier um eine Supernova vom Typ Ia handelte. Diese entstehen in Doppelsternsystemen, in denen ein Weißer Zwerg durch seine enorme Schwerkraft kontinuierlich Materie von einem Begleiter aufsaugt. Überschreitet dabei der Zwergstern die kritische Grenze von 1,4 Sonnenmassen, kann seine Materie dem Druck und der Temperatur nicht mehr standhalten. Schlagartig setzt in seinem Innern die Kernfusion ein und der gesamte Weiße Zwerg vergeht in einer thermonuklearen Explosion. Diese ist so gewaltig, dass nichts mehr vom Stern übrig bleibt.
Die Forscher nutzten die so genannte „nod-and-shuffle-Methode“, um die Lichtechos zu untersuchen. Diese Technik, zu Deutsch etwa nicken und verschieben, wird eingesetzt, um extrem schwache Spektren registrieren zu können. Das natürliche Leuchten der Erdatmosphäre, verursacht durch Reaktionen in den oberen Schichten, verfälscht oder verhindert sogar die Aufnahme lichtschwacher Spektrallinien. Bei der nod-and-shuffle-Methode wird das Teleskop mehrfach hin und her bewegt – eine nickende Bewegung – und sammelt aus jeder Position Daten des Objekts, die in einen Zwischenspeicher „verschoben“ werden. Am Ende zeigt ein Vergleich aller Aufnahmen, welche Teile des Spektrums irdischen Ursprungs ist und welches von dem untersuchten Objekt stammt.
SNR 0509-67.5, wie das Überbleibsel der Supernova heißt, wurde zwischen 2001 und 2004 während dreier Monate pro Jahr intensiv mit dem Gemini Multi-Object Spectrograph (GMOS) beobachtet. Das Gerät wird seit Dezember 2002 in der südlichen Gemini-Sternwarte in Chile eingesetzt. Die Astronomen stellten fest, dass eine Supernova vom Typ Ia in der Entfernung der Großen Magellanschen Wolke eine scheinbare Helligkeit von rund –0,5 Magnituden erreicht. Das ist so hell wie der Planet Saturn in Opposition. Sie war damit vor rund 400 Jahren über einige Wochen hinweg der zweit- oder dritthellste Stern am Südhimmel. Die LMC ist eine irreguläre Begleitgalaxie unserer Milchstraße und liegt in einer Entfernung von rund 160 000 Lichtjahren.
MS
Rest und sein Team fanden heraus, dass es sich hier um eine Supernova vom Typ Ia handelte. Diese entstehen in Doppelsternsystemen, in denen ein Weißer Zwerg durch seine enorme Schwerkraft kontinuierlich Materie von einem Begleiter aufsaugt. Überschreitet dabei der Zwergstern die kritische Grenze von 1,4 Sonnenmassen, kann seine Materie dem Druck und der Temperatur nicht mehr standhalten. Schlagartig setzt in seinem Innern die Kernfusion ein und der gesamte Weiße Zwerg vergeht in einer thermonuklearen Explosion. Diese ist so gewaltig, dass nichts mehr vom Stern übrig bleibt.
Die Forscher nutzten die so genannte „nod-and-shuffle-Methode“, um die Lichtechos zu untersuchen. Diese Technik, zu Deutsch etwa nicken und verschieben, wird eingesetzt, um extrem schwache Spektren registrieren zu können. Das natürliche Leuchten der Erdatmosphäre, verursacht durch Reaktionen in den oberen Schichten, verfälscht oder verhindert sogar die Aufnahme lichtschwacher Spektrallinien. Bei der nod-and-shuffle-Methode wird das Teleskop mehrfach hin und her bewegt – eine nickende Bewegung – und sammelt aus jeder Position Daten des Objekts, die in einen Zwischenspeicher „verschoben“ werden. Am Ende zeigt ein Vergleich aller Aufnahmen, welche Teile des Spektrums irdischen Ursprungs ist und welches von dem untersuchten Objekt stammt.
SNR 0509-67.5, wie das Überbleibsel der Supernova heißt, wurde zwischen 2001 und 2004 während dreier Monate pro Jahr intensiv mit dem Gemini Multi-Object Spectrograph (GMOS) beobachtet. Das Gerät wird seit Dezember 2002 in der südlichen Gemini-Sternwarte in Chile eingesetzt. Die Astronomen stellten fest, dass eine Supernova vom Typ Ia in der Entfernung der Großen Magellanschen Wolke eine scheinbare Helligkeit von rund –0,5 Magnituden erreicht. Das ist so hell wie der Planet Saturn in Opposition. Sie war damit vor rund 400 Jahren über einige Wochen hinweg der zweit- oder dritthellste Stern am Südhimmel. Die LMC ist eine irreguläre Begleitgalaxie unserer Milchstraße und liegt in einer Entfernung von rund 160 000 Lichtjahren.
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