Entomologie: Eine Ameise wie aus Game of Thrones
Die Drachen Viserion, Rhaegal und Drogon gehören zu den wichtigen Elementen der Fantasyromane "Das Lied von Eis und Feuer" von George R. R. Martin und der daraus abgeleiteten Fernsehserie "Game of Thrones", die sich weltweiter Beliebtheit erfreut. Und offensichtlich lesen oder schauen auch Wissenschaftler wie Georg Fischer, Eli Sarnat und Evan Economo vom Okinawa Institute of Science and Technology Graduate University (OIST) die Bücher beziehungsweise die Sendung. Denn vom Namen von zwei der Drachen ließen sie sich bei der wissenschaftlichen Beschreibung neuer Ameisenarten aus dem Regenwald Neuguineas inspirieren: Die markanten und hervorstechenden Rückgrate der beiden Spezies erinnerten sie an die Fabelwesen, weshalb sie nun mit den Namen Pheidole drogon und Pheidole viserion in die Taxonomie eingehen.
Bestimmt wurden die beiden neuen Ameisenarten mit Hilfe der Mikrocomputertomografie, denn in der diversen Gattung Pheidole müssen Biologen genau hinsehen, wenn sie unbekannte Spezies identifizieren wollen. Die rund 1000 Arten der Gruppe unterscheiden sich teilweise nur durch Details der Dornfortsätze am Körper. Pheidole drogon und Pheidole viserion weisen zudem unterschiedliche Farben auf, denn Erstere ist gelb, Letztere dagegen rot. Alle Arbeiter der Gattung Pheidole besitzen überdimensionierte Köpfe und Kiefer, mit denen sie die Nahrung zerteilen. Womöglich werden sie mit den Dornfortsätzen ausbalanciert, denn die Detailaufnahmen zeigen, dass sie über Muskelfasern mit dem Kopf verbunden sind. Zuvor hatten Biologen angenommen, dass sie vor allem der Verteidigung dienen.
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