News: Eine Batterie in der Tiefe
Die unterschiedlichen Abläufe bedingen verschiedene elektrische Potentiale in den beiden Regionen, vergleichbar den beiden Polen einer Batterie. Clare Reimers von der Oregon State University in Corvallis und Leonard Tender vom Naval Research Laboratory in Washington entwickelten den Prototyp einer Energiezelle, die diese natürlichen Potentialdifferenzen nutzt. Sie besteht aus einer Elektrode, die etwa zehn Zentimeter tief im Sediment vergraben wird, und einer weiteren Elektrode, die knapp über der Sedimentoberfläche befestigt ist. Werden die beiden verbunden, erzeugen sie 0,03 Watt Leistung pro Quadratmeter – genug, um eine kleine lichtemittierende Diode zu speisen (New Scientist vom 5. Februar 2000). Und die drahtlose Verknüpfung der mikrobiellen Lebensgemeinschaften verheißt eigentlich eine endlose Energieversorgung.
Die Forscher wollen versuchen, die Leistung der Zelle noch zu verbessern. Im Frühjahr sollen Taucher dann die ersten Versuchsanlagen am Meeresboden befestigen. Spätere Versionen sollen sich sogar selbst eingraben können.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 25.5.1998
"Bakterielle Brennstoffzellen"
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