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Bale Mountains: Eine bemerkenswerte neue Giftschlange aus Äthiopien

Die Bale Mountains in Ostafrika sind auf der Erde ein Zentrum der Vielfalt - aber ein schlecht erforschtes. Das belegt unter anderem eine neu beschriebene Viper.
Viper aus Äthiopien - Schädel im Computertomografen

Das erste Exemplar von Bitis harenna lag eigentlich direkt unter der Nase von Biologen: eingelegt in Konservierungsmittel in einem Museum, eingesammelt irgendwann Ende der 1960er Jahre. Doch die Viper wurde falsch bestimmt und galt als merkwürdige Farbabweichung der weit verbreiteten Äthiopische Puffotter (Bitis parviocula). Erst als eine von David Gower vom Natural History Museum in London angeführte Expedition auf ein weiteres Exemplar in den äthiopischen Bale Mountains stieß, wurde das Interesse neu geweckt. Die Forscher hatten die schwarze Schlange mit den blassen Musterungen fotografiert, als sie gerade im Unterholz verschwand. Trotz intensiver Suche tagsüber und nachts konnten sie keine weiteren Individuen mehr aufspüren – es ist also unklar, ob die Art sehr selten ist oder eher versteckt lebt.

Zurück in Großbritannien machte die Fotografie jedoch Gower so neugierig, dass er im Museumsfundus stöberte und die eingelegte Schlange zur näheren Untersuchung in einen Computertomografen packte. Die Schädelanatomie offenbarte entscheidende Details, die dem Reptil einen eigenen Artstatus gewährleistete. Dazu kommt die einzigartige Musterung sowie unterschiedliche Schädelproportionen und Schuppenzahlen verglichen mit der häufigeren Äthiopischen Puffotter. Die neue Spezies lebt in den Bergnebelwäldern von Harenna, einer Region innerhalb des Bale-Mountain-Nationalparks. Trotz des Schutzstatus muss sie als bedroht gelten, denn Siedler roden die Vegetation, um dort Vieh weiden zu lassen. Dagegen hilft den Tieren auch ihr Gift nicht, das normalerweise ausreicht, um auch größere Beute zu erlegen.

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