Direkt zum Inhalt

Pflanzengenetik: Eine einzige Mutation entscheidet über Traubenfarbe

Die unterschiedliche Farbe von Weißwein- und Rotweintrauben beruht vielleicht nur auf einer einzigen Mutation, vermuten Genetiker aus Japan.

Vitis vinifera | Rotweintraube (Vitis vinifera), hier die Rebsorte Shiraz aus Australien
Rotweintrauben erhalten ihre typische Farbe durch das Pigment Anthocyan, das die weißen Kultursorten der Weinrebe (Vitis vinifera) nur in geringem Maße produzieren. Kontrolliert wird die Anthocyan-Produktion von mehreren Erbfaktoren, unter anderem von dem Gen Vlmyba1-1. Die Wissenschaftler um Shozo Kobayashi vom Staatlichen Institut für Obstbau in Hiroshima haben nun entdeckt, dass bei weißen Rebsorten in das Gen ein so genanntes Retrotransposon namens Gret1 eingefügt ist, sodass das Gen nicht mehr funktionsfähig ist.

Die Forscher vermuten, dass diese Mutation schon vor 7000 bis 8000 Jahren aufgetreten ist, als im Neolithikum am Schwarzen Meer die ersten Rebsorten kultiviert wurden. Bisher wurde angenommen, dass verschiedene Veränderungen im Erbgut die unterschiedlichen Farben der Trauben bewirkt haben.
  • Quellen
Science 304: 982 (2004)

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.